Neukölln übt erstmals Vorkaufsrecht aus

Liberdastraße 10 ist gerettet

Erstmals hat der Bezirk Neukölln das Vorkaufsrecht beim Verkauf eines Mietshauses ausgeübt. Das Haus in der Liberdastraße 10, in dem 24 Erwachsene und elf Kinder leben, sollte verkauft werden.
Die Bewohner hatten große Befürchtungen, sich im Falle eines Verkaufes mit anschließenden Schikanen bald neue Wohnungen suchen zu müssen. Das ist nun vom Tisch. Der Bezirk hat zugunsten der Wohnungsbaugesellschaft »Stadt und Land« Grundstück und Immobilie erworben. Damit sind die Wohnungen langfristig in öffentlicher Hand gesichert und der Immobilien­spekulation entzogen. Bezahlt wurde allerdings der Verkaufspreis und nicht der Verkehrswert.
Möglich wurde die Aktion, weil die Liberdastraße im Milieuschutzgebiet Reuterkiez liegt. Seit 2016 gilt hier der Milieuschutz, der damals massiv von den GRÜNEN gefordert wurde. Jochen Biedermann (GRÜNE), Stadtrat für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste sagt dazu: »Der Erwerb des Hauses in der Liberdastraße ist ein wichtiger Meilenstein, um den Austausch der Bevölkerung in vielen Teilen Neuköllns zu bremsen. Wir zeigen, dass der Bezirk seine Möglichkeiten beim Milieuschutz ausschöpfen will und kann.« Er war auch derjenige, der sich für den Erwerb der Immobilie einsetzte.
Leider kann sich der Bezirk nicht so große Objekte wie den riesigen Komplex an der Framstraße leisten, aber dieser Erstkauf der Liberdastraße ist ein Schritt in die richtige Richtung.

ro