Chilenische Teigtaschen im Schillerkiez
Auf der ganzen Welt wickeln die Menschen ihre Lieblingszutaten in Teig ein und nennen sie dann Pirogge, Manti, Ravioli, Maultasche oder eben wie in Spanien und Lateinamerika: Empanada. Das »Colo Colo« in der Selchower Straße ist der erste Laden in Neukölln, der sich auf dieses klassische Streetfood spezialisiert hat — auf die chilenische Art. Den Namen »Colo Colo« haben sich Chefin Kristina und ihr Mann von einem Mapuche-Anführer geliehen. Damit sind sie nicht die Einzigen. In Chile tragen viele Straßen und der beliebteste Fußballverein diesen Namen und sogar ein Asteroid ist nach ihm benannt.
Kristinas Vater kommt aus Chile, und es sind seine Rezepte, die sie verwendet, leicht abgewandelt und dem Neuköllner Publikum angepasst. Die Salsa konnte nicht so scharf wie das chilenische Original sein, und der Teig ist ohne Ei, damit auch die Veganer ihre Empanada bekommen können. Dass in der typischen Beef & Onion Empanada außer dem charakteristischen Kumin auch Rosinen drin sind, verschweigen Kristina und ihr Mann mittlerweile lieber, weil viele Leute sich davon abschrecken lassen. Tatsächlich kommen die Rosinen aber nur sehr dezent durch und verfeinern den würzigen Geschmack mit einer leichten Süße. Außer den Empanadas stehen auch noch Burger und Sandwiches auf der Karte, damit auch Teigtaschen-Muffel etwas finden. Momentan leiten Kristina und ihr Mann, die auch noch frisch gebackene Eltern sind, das »Colo Colo« neben dem Beruf. »Die ganze Familie hilft mit« sagt Kristina, »und im Frühling wollen wir auch wieder unseren Mittagstisch anbieten«. Sie ist es auch, die die Füllungen vorbereitet, während ihr Mann und andere dann das alles in den Teig füllen. Dafür gibt es eine extra Teigrollmaschine, die den ganzen Prozess vereinfacht. »Zuhause Empanadas zu machen ist ein Riesenaufwand«, erzählt Kristina. Und so kommen sie und ihre Familie durch das »Colo Colo« nun auch öfter dazu, ihre geliebten Empanadas zu essen.
jt
Selchower Str. 35, 16:30 – 22 Uhr , ab März auch mittags