Die alte Späthbrücke ist wieder dicht

Schade um die gute Verbindung

Im April 2020 berichteten wir davon, dass die alte Späthbrücke über den Teltowkanal unpassierbar gemacht wurde, aber Fußgänger und Radfahrer sich selbst diese Passage öffneten. Möglicherweise las diesen Beitrag auch die für die Sperrung zuständige Berliner Behörde und reagierte ungewohnt schnell. Der geöffnete Zaun ist erneut verschlossen, und die erst niedrige Mauer aus Betonelementen wurde nun auf über zwei Meter erhöht und extra mit »Zinnen« gekrönt.

neue Mauer am Grenzstreifen.  Foto: rr

Berlin plant Radschnellwege (Mobilitätsgesetz, verabschiedet 2018) mit dem Ziel, Fahrradfahren sicherer und komfortabler zu machen. In einer Machbarkeitsstudie (veröffentlicht März 2020) ist die alte Späthbrücke eine wichtige Querung des nordwestlichen Arms der Y-Trasse. Weshalb nun die erneute Schließung vorab?
Die alte Späthbrücke gehört dem Bund. Sie ist die einzige noch im Original erhaltene und geschützte Brücke über den Teltowkanal. Die Brücke wurde 1992 grundlegend saniert, aber mit Öffnung der Autobahn gesperrt. Fritz Felgentreu (SPD) versprach vor Jahren, sich für eine baldige Wiedereröffnung einzusetzen, weil sie eine sichere und verkehrsberuhigte Passage sei.
Hätten die Gelder zur Optimierung der Sperren nicht gleich zu deren Beseitigung genutzt werden können? Gut, der Brücke fehlt zum viel genutzten Mauerradweg nach Schönefeld auf seiten der Autobahn eine befestigte Rampe. Dennoch wäre der gut erreichbar. Zwei Schilder, wie zum Beispiel »Benutzung auf eigene Gefahr«, nähmen dazu der Verwaltung jegliche Haftung. Stattdessen wurde am ehemaligen Grenzstreifen eine Mauer »optimiert«.
Möglich wäre aber auch, dass das Verkehrsministerium von Minister Scheuer von allem keine Kenntnis hat und hiesige Behörden, mit ihrer perfekt organisierten Unzuständigkeit, das nicht weiterleiteten. Das Nachsehen haben nun Fußgänger und Radfahrer.

rr