Frische Luft und Käseduft

Kneipen und Käse sind gut fürs Karma

Der Donaukiez trotzt den Viruswirren. Nicht nur Georg »Peppi« Weishäupl sorgt in seinem »Hungerkünstler im Salon Renate« und der Jazzkneipe »Galerie Peppi Guggenheim« in der Weichselstraße für Abstand und Beruhigung. Um die Ecke in der Donaustraße hat das Team des »Valentinstüberl« auch in das Gastvertrauen ins eigene Atmen nach dem Lockdown investiert.

REINE Luft für Reingeher. Foto: hlb

Hier sorgt im Vorder- wie im Hinterstüberl ein »Blue Air Pro L« für luftkurortliches Feeling und filtert circa sechs Mal in der Stunde die komplette Raumluft von 70 Quadratmetern durch. Wärmere Klamotten als in den letzten Jahren sind in diesen Monaten ohnehin allerorten hilfreich, das klarere, fast transparente Aerosol­empfinden kommt dem Geschmacksempfinden für die bayrischen Biere und Bierbegleiter wie Leberkäse (aus neuem Ofen!), Weißwurst oder Obatztem der Valentin- und anderen Humor- und Kunstfreunde entgegen.
Dort im »Peppi« steht ein »Blueair«-Kasten (in Schweden energiebewusst entwickelt), der Rauch, Sporen und Viren ausfiltert und für erstaunliche Umluft sorgt, ohne rauschend die berauschenden Samstagskonzerte aus der weiten Welt des Jazz zu stören. Der Abstandsanstand sollte gerade Jazzliebhabern intus sein und ist hier auch nicht nur am Wochenende gegenwärtig. Sperrstunde um elf? Früher öffnen, das Peppi bietet dabei sogar derzeit 25 Prozent Rabatt von fünf bis sieben; trink vier, zahl drei.
Das Käseodeur des »Käselagers« bleibt derweil nur dem Personal vorbehalten; das Lager ist nunmehr nur Lager, die Käse lassen sich für die, denen Märkte zu voll sind, im galeristischen Salon nebenan probieren, betrachten, schätzen und kaufen und da wo und mit wem erlaubt genießen. Die Auslage an alpenländischen Rohmilchkäsedelikatessen und Wurstwaren, die bislang im engen »Käselager«-Laden, der gerade mal einen wählerischen Gast nach dem anderen zuließ, steht dort nun übersichtlich neben Naturweinen vornehmlich österreichischer und slawischer Winzerpersönlichkeiten und diversen Feinkosttipps für Gönner.
Wer sich nicht für vulnerabel oder vulnerierend, aber gern an gutturale Zurückhaltung hält, darf sich sogar und gerade zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße hoffentlich ab Dezember wieder über soziale wie kulturelle Kontakte freuen.

hlb
Peppi Guggenheim, Weichselstraße 7, 17 – 23 Uhr
Salon Renate, Weichselstr. 65, ca. Mi – Sa 16 – 22 Uhr
Käselager, Di – Do 14 -20 Uhr, Fr 10 – 20 Uhr, Sa 10 – 18 Uhr
Valentinstüberl, Donau­str. 112, 17 – 23, wochenends ab 16 Uhr