Mieten im Wandel

Zwischen Markt und Deckel

Immobilien sind eine sichere Investition. Bereits der Boden trägt mit bis zu zwei Dritteln zum Wert bei. Das drückt sich im Kaufpreis und den Mieten für Wohnungen aus. Der »Immo Scout 24« zeigt Zahlen, die auf Angeboten basieren, die ohne Mietendeckel erhoben wurden.
Der durchschnittliche Angebotspreis für Wohnungen zum Kauf lag im ersten Quartal 2020 in Berlin und Umgebung bei 3.898,61 Euro pro Quadratmeter. Er ist somit seit dem zweiten Quartal 2016 um 56 Prozent gestiegen.
In Neukölln liegen die Mietsteigerungen statistisch über denen von Berlin. Der durchschnittliche Angebotspreis für Mietwohnungen lag im ersten Quartal 2020 bei 13,05 Euro pro Quadratmeter. Er ist seit dem zweiten Quartal 2016 um insgesamt 40 Prozent gestiegen.
Die Wohnlage entscheidet über die Miete natürlich mit. An der Sonnenallee im Hochhaus wird eine Zweizimmerwohnung mit 57 Quadratmetern für 365,55 Euro kalt angeboten. An der Karl-Marx-Straße sind es für 72 Quadratmeter bereits 476,09 Euro. Für die Hasenheide werden für Wohnflächen von 27 bis 106 Quadratmeter bereits 770 bis 1909 Euro aufgerufen.
In diesen Zahlen sind die Mietpreise von landeseigenen Wohnungsgesellschaften und Genossenschaften sowie aus langjährigen Mietverträgen nicht explizit erwähnt. Sie liegen oftmals unter zehn Euro pro Quadratmeter. Bislang kann die Auswirkung des seit knapp einem Jahr geltenden »Mietendeckels« noch nicht exakt erfasst werden, doch sinkende Mieten werden bereits behauptet.
Deutlich hörbar ist dazu die Warnung der auf dem freien Markt tätigen Immobilieneigentümer, durch den Verband der Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen BBU, dass durch Mietendeckelung der Neubau von Wohnungen und die Sanierung von Altbauten zurückgehen könnte.

th