Fragile Zeiten im Körnerpark

Das zerbrechliche Verhältnis von Mensch und Natur

Die neue Ausstellung »Fragile Times« in der Galerie im Körnerpark beschäftigt sich mit dem zerbrechlichen, äußerst instabilen Verhältnis zwischen Mensch und Natur und fragt danach, wie Kunst einen Raum schaffen kann, in dem diese Beziehung auf neue Weise definiert wird. Dabei betrachten die beteiligten Künstler das Verhältnis zwischen Mensch und Natur mit ungewöhnlichen Mitteln.

Kokuspamenskulpturr.   Foto:mr

Im Mittelpunkt der Ausstellung steht »Totem habitat«, eine lebende Skulptur aus Kokospalmen. Kokospalmen sind der Inbegriff tropischer Gewächse. Sie können aber auch große Mengen an Radioaktivität aus dem Boden aufnehmen und werden dadurch ungenießbar. So macht diese Arbeit darauf aufmerksam, wie Urangewinnung und Atomtests zur Zerstörung indigener Reservate und Kulturen beiträgt.

Daneben bevölkern seltsam geformte Kreaturen aus mit Sand gefüllten Jutebehältnissen den Boden der Galerie, die an eine Kolonie von Seehunden erinnern.

Unhold im Wald.      Foto: mr

Einen ganz besonderen Sog erzeugen aber zwei Filme. »Do Rivers Really Ever End« ist ein poetischer Essayfilm, der den Zuschauer in langen, ruhigen Einstellungen auf Bootsfahrten auf unterschiedliche Flüsse weltweit mitnimmt und sich dabei die Frage stellt, was es bedeutet, wenn lebensspendende Fluss- und Süßwasserökosysteme austrocknen, aufgestaut, verschmutzt und transformiert werden.
Der Film »I found you under earth, under blood« entführt den Zuschauer in ein mystisches und märchenhaftes Universum. Außerirdisch anmutende Wesen streifen zu unterschiedlichen Jahreszeiten durch dichte Wälder und führen geheimnisvolle Rituale aus. Es lohnt sich, ein wenig Zeit mitzubringen, um beide Filme komplett anzusehen.

mr
Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. Oktober in der Galerie im Körnerpark, Schierker Str. 8; Öffnungszeiten: täglich 10 – 20 Uhr.