Zweite Jazzwoche in Berliner Klubs

»Peppi Guggenheim« vertritt Neukölln

Die heutige Berliner Jazzszene ist vielfältig und bunt. Von Dixieland bis Avantgarde sind alle Stilrichtungen vertreten. Allerdings fehlt manchmal das Publikum. Die großen Festivals wie das »Jazzfest Berlin« sind meistens ausverkauft, doch die vielen Klubs, ohne deren Engagement sich die Szene gar nicht ihren illustren Ruf erworben hätte, sind selten wirklich voll.

Trialogues.       Foto: Christian Ender

Um auf Jazz in den Klubs aufmerksam zu machen, hatte die »IG Jazz« letztes Jahr die Idee, einmal jährlich die »Jazzwoche Berlin« zu veranstalten. Damit soll auch die hauptstädtische Presse angesprochen werden, die das Geschehen in den Klubs so gut wie ignoriert. In diesem Jahr findet die zweite Auflage der Jazzwoche statt. Corona-bedingt beteiligen sich weniger Klubs an dem Event, da nicht überall die Abstandsregeln eingehalten können.
Wie schon 2019 ist auch in diesem Jahr das »Peppi Guggenheim« mit von der Partie und wartet mit einem spannenden Programm auf.
Dem Stammpublikum des dürfte die Band, die am 14. August um 20 Uhr auftritt, vertraut sein: »Trialogues« konzertierten seit ihrer Gründung vor vier Jahren schon mehrere Male im »Peppi Guggenheim«. Da sich das Trio ausschließlich der freien Improvisation verschrieben hat, klingt jedes Konzert neu und anders. Nur die technischen Finessen ihrer Improvisationen bleiben ähnlich. Gitarrist Jan Weber, Trompeter Paul Schwingenschlögl und Kontrabassist Udo Betz verfremden und erweitern den natürlichen Klang ihrer Instrumente mit verschiedensten Präparationen und Effekten. Der intensive Prozess des gemeinsamen Musizierens hat daraus eine eigene musikalische Sprache hervorgebracht, die auf verblüffende, unterhaltsame, oft narrative Weise Vertrautes mit Fremdartigem mischt und Anklänge an Psychedelic und Noise Music, Modern und Cool Jazz enthält.
Einen Tag später, am 15. August, ebenfalls um 20 Uhr, gibt es das »Marcus Klossek Electric Trio« zu hören, mit dem Gitarristen Marcus Klossek, Carsten Hein am Bass und Derek Scherzer am Schlagzeug. Auch diese Band erzählt mit ihrer Musik Geschichten, wenn auch weit konventioneller. Mal sanft und lyrisch, mal ungestüm präsentiert sie melodiösen Jazz fürs Herz und für das wippende Groove-Gefühl. Pschl