Drei Jahre immer neue Brauideen

»neulich« – besonderes Bier von hier

Manchmal muss einfach gemacht werden. 2016 kommt eine Gruppe von Freunden, unter ihnen Lina Thiele und Julius Hausl vom Rummelsburger Technoclub »Sysiphos«, Boardsport­experte Michi Lipp, Hendrik Fritze und der Chemiker und Hobbybrauer Steffen Brückner – die fünf Gründer des »neulich« – auf ihrem Campingplatz am Neuendorfer See im Unterspreewald beim Trinken auf die Idee, zu Bierselbstversorgern zu werden.

neulich was los.   Foto: hlb

Getreu dem Motto »Mach doch« bauen sich Steffen, Julius und Henne ein eigenes 300-Liter-Sudwerk und brauen los, zunächst in den Waschräumen des Campingplatzes. Mit so überzeugendem Ergebnis, dass ein eigenes Lokal her muss, um den Spaß am Brauen und eigenen, ausgefallenen Rezepturen mit Gästen und Freunden zu teilen. In einer ehemaligen Eckkneipe am Rande des Schillerkiezes findet sich der perfekte, etwas urig-raue Ort, um seit April 2017 neu(lich)e Biere zu brauen und auszuschenken, zusätzlich auch Bierseminare, Livemusik- und DJ-Sessions, Mario-Kart-Turniere oder gar Bieryoga-Events zu veranstalten.
Weitverbreitet in Spätis, Bierläden und auch Szeneclubs ist längst das »neulich Summer Ale«, mit gut trinkbaren 4,7 Prozent, leichter Fruchtigkeit und geringer Bitterkeit. Das bisher einzige »neulich-Bier«, das in Flaschen abgefüllt und kapazitätsbedingt extern in Sachsen gebraut wird. Dienstags und freitags ab 16 Uhr liefert ein »Biertaxi« das Summer Ale derzeit auch noch in Kisten nach Hause.
Die »Neulichs« lieben jedoch Experimente und variieren ihre Braurezepte laufend so, dass es für die Gäste nie langweilig wird. Und was haben sie nicht schon alles, und das toll und immer mit hoher »Drinkability«, gebraut: ein eher bitteres American Pilsner, ein süffiges tschechisches Pils, vollmundige Helle, ein fruchtig-sommerliches Kölsch namens »Neuköllsch«, Zwickel, helle und dunkle Weizen, Kellerbier, Bock, Witbiere und Belgische Dubbel, ein Black Ale mit Chocolate- statt Weizenmalz, ein dunkles Brown Ale, Oatmeal Stout, untergäriges Dreikornbier aus Gersten-, Weizen- und Roggenmalz, ein Pale Ale mit Zitrusnoten, hopfenstark bitteres India Pale Ale, geschmeidigeres New England IPA, rot schimmerndes Red Ale und Red IPA, ja sogar ein Ice Cream Pale Ale mit Laktose und Vanille. Perfekt zum Probieren ist das 8er Brett mit dem aktuellen Angebot für‘n Zehner. Seit einem Jahr ist Braumeister Sam Howard, der sein Handwerk daheim in Hawaii und dann in Regensburg lernte, der souveräne Herr über die bunten Sude.
Weil die »Neulichs« auch Leute mögen, die Dinge einfach machen und, wie sie selbst, dabei ihrer inneren Stimme und weniger dem Verstand folgen, bekommt, wer seine »#Machdoch-Geschichte« einreicht und damit auf den Social-Media-Seiten des »neulich« veröffentlicht wird, zehn Freibier (0,4 Liter) im Brauhaus.
Vor einem Jahr ist mit dem »han west« auch noch ein Imbiss mit pikanten asiatischen Dumpling-Teigtaschen, fluffigen tacoartigen Baos und Pommes ins Haus gezogen, um auch den Jieper, den Biertrinken nun mal macht, kongenial zu stillen. Wenn die Lust auf abwechslungsreichen, individuellen Biergenuss und nette Gesellschaft kommt, ist das »neulich« ein sicherer Anlaufpunkt im Kiez. Also: Macht doch und trinkt lokal!

hlb
Brauhaus neulich, Selchower Str. 20, Di – Fr ab 17, Sa/So ab 14 Uhr, www.brauhaus-neulich.de, FB: Brauhaus.neulich,
IG: brauhaus.neulich