Von Mauern und Freundschaften

Nach 30 Jahren Mauerfall sprechen viele Menschen noch immer über Ungerechtigkeiten, Anpassungsprobleme und Identitätsverlust. Es gibt wohl tatsächlich in den Köpfen noch ein Ost und West. Manchmal nervt dieses ganze Aufdröseln von irgendwelchen Fakten und Zahlen, und manchmal fehlen mir dabei die positiven Gedanken.
Eine liebe Freundin sagte im September: »Eigentlich sollten wir eine riesige Party machen und unsere wunderbaren Freundschaften feiern, denn ohne den Mauerfall hätten wir uns nie kennengelernt!« Sie hat Recht. Wir Wendekinder, alle so um 85 geboren, waren die erste Generation, die Freundschaften im Kindergarten oder der Schule in einem vereinten Land knüpfen konnten. Hinzu kommen unsere internationalen Begegnungen. Das ist ein so schöner Gedanke, den wir uns alle viel öfter in Erinnerung rufen sollten.
Ein Hoch auf unsere Freundschaften!

Josephine Raabt