Umgestaltung des Karl-Marx-Platzes

Mehr Fläche für Markt und Rad

Seit einigen Jahren arbeitet der Bezirk an der Umsetzung eines Verkehrskonzeptes zur Verkehrsberuhigung im Richardkiez. Der Kiez liegt zwischen den wichtigen Verkehrsadern Sonnenallee und Karl-Marx-Straße und wird daher von vielen Autofahrern gerne für Schleichwege genutzt. Rund um den Richardplatz wurden seit dem letzten Jahr bereits eine Reihe von verkehrsberuhigenden Maßnahmen umgesetzt.

KArl-MArx-Platz nach Planerwunsch.       Foto: mr

Als nächstes ist die Umgestaltung das Karl-Marx-Platzes dran. Hier sind eine Vergrößerung der Platzfläche sowie eine neue Radwegeführung vorgesehen. Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer 2020.
Bei einer Informationsveranstaltung am 24. Oktober im Rathaus Neukölln stellten Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Fachleute des Straßen- und Grünflächenamts sowie das beauftragte Planungsbüro »LOPP Ing« das Projekt vor.Das Gesamtkonzept sieht vor, dass Autos den Platz zukünftig nur noch in Ost-West-Richtung auf der Nordseite queren können. Auf der Südseite wird zwar noch eine Einfahrt für Kraftfahrzeuge möglich sein. Diese werden jedoch an der Platzspitze abbiegen müssen, eine Weiterfahrt Richtung Richardplatz wird nicht möglich sein. Vorschlägen aus dem Publikum, den Platz gänzlich für den Autoverkehr zu sperren, wurde eine Absage erteilt, weil dadurch auch die Belieferung der dort ansässigen Geschäfte nicht mehr möglich sei. Eine temporäre Sperrung an Markttagen sei aber durchaus denkbar, meinte Martin Hikel.
Die Straßen auf beiden Seiten des Platzes werden asphaltiert. An der Nordseite ist zusätzlich ein geschützter Radweg geplant, an der Südseite müssen sich die Radfahrer die Straße mit den Autofahrern teilen. Für beide Straßen soll Tempo 20 gelten.
Auch der Platz selber wird saniert und erhält ein neues Pflaster, das den Belastungen durch das Markttreiben besser standhält.
Für ein besseres Regenwassermanagement werden unterirdische Rigolen gebaut. Das sind mit Kies gefüllte Pufferspeicher, die das Regenwasser aufnehmen und es dann langsam versickern lassen.
Die kleine Grünfläche, die derzeit ziemlich vermüllt und laut Auskunft des Bezirksamtes ein Refugium für Ratten ist, soll einer Erweiterung der Marktfläche weichen, die Bäume dort sollen aber erhalten bleiben.
Ob der Brunnen wieder in Betrieb genommen wird, stehe noch in den Sternen, sagte eine Mitarbeiterin des Straßen- und Grünflächenamtes. Die Anlage bleibe aber in jedem Fall erhalten.

mr