Kein Krieg im syrischen Kurdistan

»Kiezversammlung gegen den Krieg« in der »Lunte«

Die Weltpolitik schnellt den Wünschen der Menschen voraus. In die Lunte wurde eingeladen zu einer »Kiezversammlung gegen den Krieg«, die sich montags trifft. Der vollzogene Einmarsch der türkischen Armee am Boden in das syrische Kurdengebiet wurde ergänzt durch Bombenangriffe auf Ras-Al-Ain. Menschen haben panikartig die Flucht ergriffen. Die Türkei wird dort dauerhaft »Stellung beziehen«. Jetzt haben der russische Präsident Putin und sein türkisches Pendant Erdogan ein Abkommen unterzeichnet. Es lässt der Türkei freie Hand, in gewissen Grenzen in Syrien die militärische Macht auszuüben, der Rest fällt an den umstrittenen syrischen Präsidenten Assad.
Zwei Punkte fallen im Abkommen nach Lektüre von Spiegel Online besonders auf. »Es entsteht, wie von Erdogan gefordert, zwischen Irak im Norden und dem Euphrat im Süden eine Pufferzone, etwa 500 Kilometer lang, 30 Kilometer tief, aus der sich die (kurdische Miliz) YPG gänzlich zurückzieht. Ein Teil dieser Pufferzone, der Landstrich zwischen den Städten Tal Abyad und Ras al-Ain, wird von der Türkei bewacht. Es ist das Gebiet, das das türkische Militär bei der Militäroperation »Friedensquelle« in den vergangenen Tagen er­obert hat.«
Das alles klingt nach Kolonialismus wie seit dem Ersten Weltkrieg. Die damaligen Abkommen unter den seinerzeitigen »Friedensmächten« haben keinen eigenen kurdischen Staat ermöglicht, sondern nur die Aufteilung auf vier Staaten. Die kurdische Unruhe wird sich angesichts aktueller Absprachen nicht legen.
Die »Kiezversammlung gegen den Krieg« hat vor, sich jeden Montag zu treffen. In Neukölln leben sehr viele Kurden und Türken, Spannungen können aufkeimen. In dem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass die Bundesrepublik weiterhin Waffen inklusive Flugkörper an die Türkei liefere und die Bundeswehr weiterhin in der Türkei stationiert sei.

th