Brotzeit wie beim Heurigen

Peppis neue Bistro-Herausforderung für »Hungerkünstler«

Hungerkünstler waren Schausteller, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Europa als öffentliche Attraktion fasteten und Spenden als Gage nahmen. Vor rund 100 Jahren war Schauhungern eine mitunter gar nicht so brotlose Kunst. Im »Hungerkünstler«, den der aus Vorarl­berg stammende Georg »Peppi« Weishäupl soeben im »Salon Renate« eröffnete, ist Hungern allerdings unmöglich.

SALON für Brettljausen.     Foto: hlb

In den beiden Räumen, die zuletzt als Co-Working-Café genutzt wurden, lassen sich nun zu gutem Brot zumeist alpenländische Rohmilchkäsedelikatessen und Wurstwaren genießen, wie sie Weishäupl in seinem »Peppis Käselager« nebenan und auf diversen Märkten anbietet. Auch warme, einfach vor- und zuzubereitende Gerichte wie Kässpätzle, Fondues oder mal ein Hackbraten sollen zur abendlichen Stärkung aus der Küche kommen. Österreichische Weine, Bier und feine Schnäpse wie Enzian, Meisterwurz oder Marillenbrand beflügeln dazu die Sinne.»Wie beim Heurigen«, bodenständig und gesellig soll es hier zugehen. Holzbankrustikalität trifft dank des grau-weißen bassinartigen Anstrichs und der hellen Glasfront auf modernes Bistroflair. Hier treffen internationale Gäste auf das Stammpublikum von Weishäupls »Peppi Guggenheim«-Musikkneipe schräg gegenüber, die nach leiblicher Stärkung und Salonschluss der ideale Anlaufpunkt zum Weitertrinken und -schnacken ist.
Doch der »Hungerkünstler im Salon Renate« ist nicht nur normales – zunächst nur an drei Abenden pro Woche geöffnetes – Lokal, er dient auch als »Gefäß« und Plattform für Ideen. So werden hier auch immer wieder Verköstigungen, Künstlertermine, Pop-up- und andere Food- und Gastroevents stattfinden. Unkonventionell, ein bisschen improvisiert, aber durchweg genussfreudig – auch der neueste Peppi-Ableger passt perfekt in den Kiez.
hlb
Hungerkünstler im Salon Renate,
Weichselstr. 65, Do – Sa 19 – 23:30 Uhr