Fenstergespräche

Bremsschwellen und Verdrängung

KuK: Was beschäftigt dich im Kiez?
Max: Als erstes fällt mir die Verkehrslage in der Donaustraße, an der Ecke zur Erkstraße, ein. Hier ist eigentlich eine Tempo 30 Zone, nur leider hält sich kaum ein Autofahrer an die Begrenzung. Im Hochparterre sorgt das für mächtig Lärm und auf der Straße für eine hohe Unfallgefahr. Ich habe in den vergangenen Jahren schon mehrere Unfälle gesehen, die durch zu schnell fahrende Autos verursacht wurden. Ich wünsche mir auf der Höhe des Lidl Supermarkts Bremsschwellen, damit dieses Risiko ganz einfach ausgeschaltet wird.KuK: Welche Entwicklungen beobachtest du in deinem Kiez?
Max: Ich wohne seit fünf Jahren in der Do­naustraße und be­obachte seitdem eine Entwicklung, die mit der Gentrifizierung einhergeht. Einerseits finde ich es schön, wie sich die Gegend hier sozial öffnet, mit neuen, queeren Cafés und Bars zum Beispiel. Ich sehe da aber auch die Probleme. Wo junge Leute mit Geld die Bezirke erobern, werden alte Anwohner verdrängt. Ich weiß, dass es viele Angebote wie Nachbarschaftstreffs gibt, die solche Missstände thematisieren, habe aber das Gefühl, dass die Betroffenen selten an solchen Plattformen teilnehmen. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber ich denke, die Leute müssen dazu besser informiert werden. Es ist ein altes Thema, doch es bleibt für mich immer aktuell, gerade jetzt, wo nach der Verschärfung der Mietbremse haufenweise Häuser entlang der Donaustraße saniert werden, was für die jeweiligen Objekte wiederum höhere Mieten bedeuten wird und wieder eingesessene Neuköllner aus dem Norden gedrängt werden.

*Max und Hazel, Do­naustraße

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