Porzellan und Glas in wunderbarer Form

Elisabeth Hammann macht das Spezielle im Alltäglichen

Das morgendliche Müsli aus einer besonderen Schale zu essen oder den Kaffee aus einem feinen Becher zu trinken – wer mag das nicht?
Die Neuköllnerin Elisabeth Hammann, Goldschmiedin und Produktdesignerin, gestaltet eben diese schönen Dinge des Alltags. Vorrangig arbeitet sie mit Porzellan und Glas, aber auch Metall und Ton zählen zu Materialien, aus denen sie Gefäße und Schmuck herstellt.

Schöner essen. Foto: pr

Ihre Gestaltung ist schlicht und grafisch, jedoch nicht ohne besonderes Detail. Die Becher haben keinen Henkel, stattdessen finden die Finger Halt an einer Kante, die nicht nur eine angenehme Handhabung, sondern auch das Stapeln der Becher ermöglicht. Dekorative Elemente wie feine Goldlinien sowie Stempel und der Einsatz von Glasuren machen jedes Gefäß einzigartig.
Ihr Studium schloss sie 2018 an der Kunsthochschule Berlin Weißensee mit einer Masterarbeit über regionalen Ton ab. Gegenstand der Arbeit war eine experimentelle Herangehensweise an das Material Ton und die Arbeit mit dem Unbekannten – sich von dem Zufall, von nicht industriell vorbereiteten Massen überraschen und beeinflussen zu lassen und dem Material selbst Raum im Gestaltungsprozess zu geben.
Während ihres Studiums führte es Elisabeth Hammann unter anderem an die Rietveld Academie nach Amsterdam, in verschiedene Glashütten des Berliner Umlands und nach Schweden sowie in die Porzellanfabrik Khala in Thüringen.
So gehören zu ihren Arbeiten auch Glasleuchten und Trinkgläser, ebenso kleine Serien an Schmuck und Teekannen aus Produktionsresten der Fabrik Khala. Die in Khala entstandene Serie »left­overs« reiste mit der Wanderausstellung »Shaping the Future« ins Berliner Bröhanmuseum sowie nach Helsinki, Prag und Ljubljana.
Bis 2016 arbeitete sie in einer Werkstattgemeinschaft in der Richardstraße – nun wird es ab Herbst wieder ein neues Atelier in Neukölln geben.
Momentan ist sie Meisterschülerin an der Kunsthochschule Weissensee, in der während des Rundgangs am 6. und 7. Juli ihre Arbeiten zu sehen sind.

jr