Wohnungsbau auf dem Mettefeld?

Viele Ideen sind noch kein Plan

Inmitten schmucker Einfamilienhäuser zwischen Ostburger Weg und Neuhofer Straße gegenüber dem Kirchhof Rudow liegt ein großes freies Feld, das sogenannte Mettefeld.

bürgerinitiative wehrt sich.                                                                                                                              Foto: mr

Das 44.000 Quadratmeter große Gelände gehört der evangelischen Kirchengemeinde. Die macht sich derzeit Gedanken darüber, was sich in Zukunft damit anfangen ließe. Ende 2016 rief die Gemeinde deshalb die »Arbeitsgemeinschaft (AG) Mettefeld« ins Leben. Nach vielen Beratungen hat der Gemeindekirchenrat im Februar den Beschluss gefasst, einen städtebaulichen Ideenwettbewerb auszuloben. Mit der Organisation wurde das Büro »Planwerk« beauftragt.
Am 7. Mai gab es im Gemeindezentrum in Rudow einen Informationsabend zum Thema.
Siegfried Reibetanz vom Büro »Planwerk« versicherte, dass der Sieger des Wettbewerbs keinen Bauauftrag erhalte, sondern ein Preisgeld. Dadurch seien die Teilnehmer motiviert, eine schöne und sinnvolle Gestaltung in den Vordergrund zu stellen. Für den September stellte er eine zweite Beteiligungsrunde mit den Nachbarn in Aussicht.»Berlin braucht dringend Wohnungen«, sagte Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) und warb für einen »maßvollen Geschossbau«. Angestrebt sei eine »aufgelockerte Bebauung mit viel Grün«, daneben sollen rund 11.000 Quadratmeter für öffentliche Infrastruktur wie eine Kita und eine Jugendfreizeit­einrichtung zur Verfügung stehen.
Nicht alle sind von diesen Plänen begeistert. Wolfgang Reick von der Bürgerinitiative »Rettet Rudows Felder« rechnete vor, dass auf dem Feld rund 300 Wohnungen oder mehr entstehen könnten. Was die Nachbarn besonders umtreibt, ist der dadurch zu erwartende Autoverkehr, der die schmalen Straßen verstopfen und die Parkplätze zur Mangelware machen könnte.
Wie viele Wohnungen tatsächlich entstehen, wie groß sie sein werden oder wer dort leben wird, darüber gibt es noch keine Klarheit. Klar hingegen ist, dass die Kirche den Grund und Boden in Erbbaurecht vergeben wird. Biedermann erwartet, dass eine städtische Gesellschaft oder Genossenschaft bauen werde.
Noch sei alles nur ein Ideenwettbewerb, versuchte Pfarrerin Beate Dirschauer die Gemüter zu beruhigen. An dessen Ende könne auch die Entscheidung stehen, dass gar nichts passiert.

mr