Chance nicht genutzt!

Umbau ohne barrierefreien Zugang

An der Fritz-Karsen-Schule in Britz gibt es einen viel genutzten Zugang zu dem in einer Senke liegenden Fenn­pfuhl Park. Dort gibt es nur eine vielstufige Treppe. Kürzlich wurde der Parkweg dorthin saniert, ohne diesen Zugang erstmals barrierefrei zu gestalten. Das verwundert, weil diese Treppe ebenfalls zu einem Nebeneingang der Schule führt, der besonders für öffentliche Veranstaltungen in der Schul-Aula geöffnet wird, unter anderem auch für die vom Bezirksamt ausgerichtete Stadtteilkonferenz.

Wilde Rampe mit Hindernissen.                                                                                                                      Foto: rr

Nicht nur Parkbesucher umgingen jahrzehntelang dieses Treppenhindernis über eine wilde »Rampe«, die dem Grünflächenamt seit langem bekannt ist und geduldet wird. Nach Veränderungen dort wurde erst dieser Weg durch quer gelegte Baumstämme blockiert, und jetzt verbarrikadieren auch noch überhohe Kantensteine gezielt diese Zugangsmöglichkeit.
Dazu gab es eine Bürgeranfrage, auf die am 3. März Bezirksbürgermeister Hikel vor der Bezirksverordnetenversammlung antwortete. Laut Protokoll sagte er, dass an dieser Stelle keine Möglichkeiten bestünden, einen barrierefreien Zugang zu realisieren, und die Treppe daher »alternativlos« sei. Die Parknutzer fragen sich, ob es dazu überhaupt je eine Ortsbegehung gab.Die Fritz-Karsen-Schule wird gern als Wahllokal genutzt, gerade erst wieder bei der Wahl zum Europaparlament. Ihr Wahlbereich liegt überwiegend gegenüber, nur sind ihre Eingänge an der Onkel-Bräsig-Straße bisher nicht barrierefrei. Betroffene Wähler aus dem Kern der unmittelbar davor liegenden Krugpfuhl- und der Hufeisensiedlung müssen daher immer lange Umwege in Kauf nehmen, um dort ihr Wahlrecht auszuüben!
Zwar ist im Protokoll zu lesen, dass es einen barrierefreien Zugang nur 60 Meter von der »historischen Treppe entfernt« gäbe. Das stimmt formal, leider liegen besagte Treppe und der Zugang jedoch 800 Meter von der Schule entfernt. Das bedeutet einen zehn minütigen Extraweg, undder muss auch wieder zurückgegangen werden.
Nun wird dort, quasi als »Nachbesserung«, eine Schiebehilfe für Kinderwagen in Aussicht gestellt. Abermals fragen sich die Anwohner: Warum ist die nicht gleich mit geplant und gebaut worden? Eine Schiebehilfe ist jedoch für Rollstuhlfahrer nutzlos, und für Menschen mit Rollatoren bleibt sie weiter ein Hindernis.
Hätte die Verwaltung nicht nur verwaltet, sondern einmal gestaltet, gäbe es bereits einen weiteren barrierefreien Zugang, sowohl für den Park, als auch für die Schule.

rr