Berliner Meister aus Neukölln

»Tasmania« spielt nächstes Jahr überregional

Tasmania ist Meister und jubelt.                                                                                           Foto: Hagen Nickelé

Nach drei Niederlagen zum Saisonauftakt waren Mannschaft und Trainer vielerorts schon die Fähigkeiten abgesprochen worden, den angepeilten Aufstieg zu schaffen. Tas­mania-Präsident Detlef Wilde aber bewahrte die Ruhe: das sollte der Grundstein einer Erfolgsserie werden. In 30 Spielen blieb man danach nicht nur ungeschlagen, sondern holte 80 von 90 möglichen Punkten. Dennoch war das Titelrennen kein Kinderspiel: Konkurrent »SV Sparta« gab sich lange Zeit ebenfalls kaum eine Blöße – und hatte die ersten drei Partien eben nicht verloren. Ende März eroberte
»Tasmania« trotzdem die Tabellenführung, war sie aber nur zwei Runden später nach einem Unentschieden gegen »Spandauer Kickers« – Kategorie: »unerwartet, kann aber eben immer passieren« – wieder los. So lief es für die Neuköllner auf das direkte Duell hinaus: bei einem Sieg in Lichtenberg Ende April wären sie wieder Erster gewesen. Nach einem überzogenen Platzverweis aber musste das Team von Trainer Tim Jauer über eine Stunde mit einem Mann weniger spielen. Trotzdem waren die Jungs besser und führten bis in die Nachspielzeit, kassierten dann aber noch den Ausgleich – bitter. Nun hatte der Verein es an der Oderstraße nicht mehr selber in der Hand, und schon machte das geflügelte Wort der »Unaufsteigbaren« wieder die Runde.
Doch die machten weiter ihre Hausaufgaben, indem sie die folgenden Spiele gewannen. Die nötige Schützenhilfe kam dann aus dem Nachbarbezirk: erst verlor Sparta am Anhalter Bahnhof bei »Al-Dersimspor« (1:4) und »Tasmania« war vor dem drittletzten Spieltag wieder vorne. Als die Neuköllner zwei Runden später weiter siegreich blieben, patzte Sparta erneut in Kreuzberg: diesmal bei »Türkiyemspor« (0:4) im Katzbachstadion. Damit fand der nervenaufreibende Zweikampf einen Spieltag vor Saisonschluss sein Ende. Der Verein aus Neukölln trägt jetzt den Titel »Berliner Meister 2019« und spielt nächste Saison in der Oberliga zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder überregional. Das wurde unter anderem mit einer Fahrt im offenen Bus durch die Hauptstadt gefeiert, und am 11. Juni (18 Uhr) gibt Bezirksbürgermeister Martin Hikel einen Empfang für die Mannschaft inklusive Gang auf den Rathausbalkon. Also: alle Neuköllner kommen – damit oben nicht mehr Leute stehen als unten…!

Hagen Nickelé