Heiße Pinkel-Ecke

Dreifach-Restaurant-Bar bezog »clavis«

Wer sich gefragt hatte, was wohl auf das große Elektronikfachgeschäft »clavis« folgen könnte, war sicherlich überrascht, dass sich ein Gastronomiekomplex traut, in die großzügigen Ladenräume an der Ecke Weichsel-/Karl-Marx-Straße zu ziehen.

AUF die Bank oder an die Bar?                                                                                                                      Foto: hlb

Getraut haben sich das die Macher der »Dschungel-Bar« in der Friedelstraße, die dort seit Jahren schon ein internationales, trinkfreudiges Publikum anziehen. Und dies seit Mitte Januar nun auch hier tun – mit guten Cocktails und anderen Drinks an langer Bar und in nicht unterdimensioniertem Raucherbereich, mit stylisch-coolem 80s-Trash-Retroambiente à la Chinatown und witzigem Namen: Paolo Pinkel war Anfang der Nullerjahre der Rotlichtmilieu-Deckname des streitbaren Frankfurter TV- und Polittalkers Michel Friedman; die Älteren mögen sich erinnern. Da es hier aber auch etwas zu schnabulieren gibt, haben die befreundeten Gründer Sebastian, Nick und Kubi ihrem Traum eines eigenen Restaurants den vollen Namen »Paolo Pinkel und das Schnabulat« gegeben.
Die Idee, hier drei ganz verschiedene Küchen unter einem Dach anzubieten, ist äußerst clever. Auf die kommunikationsfreundlichen langen Holzbänke im Restaurantbereich kommen über drei separate Küchentheken ganz nach Wahl des Bestellers: Authentische nordchinesische Gerichte »von den Straßen Xi‘Ans« mit regionalen Zutaten, traditionelle zypriotische Rezepte in moderner Interpretation oder peruanische Speisen im Mix mit südamerikanischem und spanischem Barfood – alles frisch zubereitet und mit wechselndem Angebot. Eine originelle Mischung mit gutem, abwechslungsreichem Spektrum also, bei der jeder Gast auch bei wiederholtem Besuch etwas für sich finden sollte. Oder sich von Lammkotelett über Dumplings zu Ceviche einfach durch alles durchprobiert; um dann in den Barbereich zu wechseln.
Am Wochenende stehen spezielle Events wie DJ-Abende, Tastings oder Brunch mit Bingo auf dem Programm. Das unkonventionelle Konzept des »Paolo Pinkel«, sein schummriges Ambiente, dazu die durchaus extravagante Bar mit einem Angebot auch für den experimentierfreudigen Genusstrinker machen die obere KMS um eine Attraktion für alle Ausgehfreunde reicher.

hlb
Paolo Pinkel und das Schnabulat, Karl-Marx-Str. 55, tgl. ab 18 Uhr, Küchen bis 23 Uhr;
www.paolopinkel.berlin, Facebook: paolopinkelberlin