Stadtteilkonferenz für den Schillerkiez

Nach dem Ende des Quartiersmanagements

Rund 100 Menschen kamen am 23. März zur »Stadtteilkonferenz Schillerkiez« in der Kindereinrichtung »Am Tower« zusammen. Es ging um den letzten Wirkungszeitraum des Quartiersmanagements bis 2021 und die Zeit danach. Nach einer Rückschau auf das in 20 Jahren Geleistete wurde an der Zukunft gearbeitet. Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Baustadtrat Jochen Biedermann sowie Fachleiter des Bau- und Grünflächenamtes nahmen an der Konferenz teil und bekundeten, dass der Bezirk bereit sei, seine Verantwortung für den Schillerkiez weiterhin zu tragen.
Im Mittelpunkt werden künftig weitere Infrastrukturmaßnahmen im Kiez und Bauvorhaben auf den überwiegend nicht mehr genutzten evangelischen Friedhöfen an der Hermannstraße stehen.
Für Infrastrukturmaßnahmen stehen bis 2021 mehr als 1,5 Millionen Euro an Mitteln seitens des Landes, Bundes und der Europäischen Union zur Verfügung. »Hier zeigt sich ganz konkret, wie Europa bei den Menschen ankommt«, hob Hikel hervor. Konkret ist folgendes in Arbeit oder wird in Angriff genommen: Instandsetzung des Spielplatzes Mahlower Straße, Erneuerung eines Stückes Gehweg in der Mah­lower Straße, ein gummierter Fußballplatz mit Tribüne auf dem Schulhof der »Carl Weise Schule«, Neugestaltung des Grünzuges der Schillerpromenade, Asphaltierung der südlichen Oderstraße für den Radverkehr, Sicherung der Kreuzung Thomasstraße zur Hermannstraße durch eine Ampel, Erneuerung des Grünen Weges mit Beleuchtung, Umgestaltung des Wartheplatzes. Insgesamt wird der Kiez dadurch freundlicher für Fußgänger und Fahrradfahrer.
Weiteren Raum nahm die Zukunft der meisten Friedhöfe an der Hermannstraße ein, auf denen der Evangelische Friedhofsverband Berlin Stadtmitte Wohn- und Zweckbauten und der Bezirk zur Oderstraße hin eine neue Schule errichten wird. Eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete ist bereits im Bebauungsplan vorgesehen, die Umsetzung scheitert bislang an Einwänden von einigen Bürgern.
Die anderen Bauten sollen das Grün der Friedhöfe berücksichtigen. »Der Friedhofsverband ist ein Partner, mit dem sich alternative und sozial günstige Wohnweisen verwirklichen lassen, darunter Genossenschaften. Wir setzen die 50 zu 50 Prozent Regel um: eine Hälfte Wohnungen wird für 6,50 Euro pro Quadratmeter angeboten, die andere unter zehn Euro, und setzen gemeinsam Zeichen gegen die Verdrängung«, hob Stadtrat Jochen Biedermann hervor. Auf dem Jerusalemkirchhof entsteht eine »Infokapelle«, die als Nachbarschaftszentrum dienen wird. Eine Stiftung baut an der Hermannstraße ein Bürogebäude, in dem das Zentrum für sozialen Journalismus unterkommt.
Schließlich wird die Bürgerbeteiligung, die derzeit noch der Quartiersrat wahrnimmt, sowie die Vernetzung der Initiativen ausgebaut.
Insgesamt zeigte die Stadtteilkonferenz, dass der Schillerkiez von seinen Anwohnern angenommen wird, die Bürger und Bürgerinnen engagieren sich für ihre gemeinsamen Interessen.
Der Aktionsplan 2019-2020 ist in den Räumen des Quartiersmanagements an der Schillerpromenade 10 erhältlich.

th
www.schillerpromenade-quartier.de