Teilhabe an Natur und Kultur

Wünsche von Stadträten und Bürgern

»Genügend Freiflächen und kleine wie mittlere grüne Lungen sind[…] unverzichtbar für urbane Lebensqualität, unverzichtbar auch dafür, Neukölln widerstandsfähiger gegen Extremwetter zu machen und nicht zuletzt unverzichtbar für ein wahrhaft gelebtes Miteinander von Mensch und Natur auch in der Stadt. Daher wünsche ich mir für das kommende Jahr zum Wohle aller Neuköllnerinnen und Neuköllner, erfolgreich an der gesamtstädtischen Konzeption für eine Sicherung und Entwicklung Grüner Infrastruktur mitzuwirken«, sagte Umweltstadtrat Bernward Eberenz gegenüber dem Tagesspiegel auf dessen Anfrage zu den Wünschen der Bezirkspolitiker für 2019.

Kletterpflanzen erdrosseln das Parkgrün.                                                                                                 Foto: ew

Wenn doch seine eigene Abteilung in die Gänge käme, um die grüne Infrastruktur zu erhalten. Die Lessinghöhe steht exemplarisch für Versäumnisse. Dort werden einige Büsche dieses Jahr nicht wieder ergrünen, da zugelassen wurde, dass die weiße Zaunrübe und andere Kletterpflanzen ihnen den Garaus machen. Ob wir uns dieses Jahr an dem in Berlin seltenen Hamamelisbaum erfreuen können, bleibt abzuwarten, denn auch er ist betroffen. Dabei haben Kletterpflanzen durchaus positive Eigenschaften, wenn sie zum Beispiel statt Styropor zur Dämmung von Hauswänden genutzt werden.
Selbst wenn die Grünanlagen endlich wieder gepflegt würden, ist es Fakt, dass sie in der dunklen Jahreszeit nur geringe Besucherzahlen aufweisen. Ein Grund dafür ist die fehlende Beleuchtung. Die Lessinghöhe ist komplett dunkel. In der Thomashöhe ist zwar Beleuchtung installiert, die allerdings nur auf einer Seite der Grünfläche voll funktionsfähig ist.
Seit eineinhalb Jahren wird versucht, dafür zu sorgen, dass alle Laternen des Parks mit funktionierenden Glühlampen ausgestattet werden – vergeblich. Für den Körnerpark müsste die komplette Beleuchtung für rund 40.000 Euro erneuert werden, wobei unsicher ist, ob diese Kosten im aktuellen Haushalt vorgesehen sind. Auf Nachfrage teilte das Bezirksamt mit, dass es bei einer solchen Summe länger dauern würde, bis sie beieinander sei. Allerdings sollte dies dem Bezirk angesichts des geschichtsträchtigen Körnerparks wert sein.

Eva Willig