Revolten und Revolutionen

»Are you satisfied?« in der Galerie im Körnerpark

Bilder von Straßenkämpfern und Demonstrationen, Aufrufe, Transparente: Die Galerie im Körnerpark widmet sich in der aktuellen Ausstellung »Are you satisfied?« den Bedingungen und Mechanismen revolutionären Handelns und seiner Folgen.
Die Ausstellung wurde bereits in Kiel aus Anlass des hundertsten Jahrestages des Kieler Matrosenaufstandes, dem Auslöser der deutschen Novemberrevolution, gezeigt. Sie thematisiert Formen des Widerstands, des Protests und revolutionären Handelns, die ein Jahrhundert später die mediale Realität der globalisierten Welt der Gegenwart prägen.

Demo als Kunst.                                                                                                                                                    Foto: mr

Die Künstler befassen sich mit den Potenzialen des Aufruhrs, den Grenzen der Partizipation, mit aktuellen Spielarten staatlicher Regulierung, Spuren und Mechanismen von Unterdrückung in den Demokratien und den modernen Konsumgesellschaften. »Die jüngsten Unruhen auf den Straßen Frank­reichs während der Proteste der Gelbwesten haben gezeigt, wie schnell und vehement heutzutage eine aufständische Bewegung die Grundfeste eines Staates in Frage stellen kann«, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung des Kulturamtes.
Thematisiert werden unter anderem die friedliche Revolution in der DDR, die Revolution in Rumänien im Dezember 1989 oder die Proteste gegen die G8- und G20-Gipfel.
Die Ausdrucksformen der internationalen Künstlerinnen, Künstler und Kunstgruppen sind vielfältig. Fotografie ist ebenso vertreten wie Zeichnung, Aktionskunst und Filme. Ein Video zeigt Bilder einer Software, die von der französischen Poliziei für Trainingszwecke eingesetzt wird, verbunden mit Aufnahmen der französischen Luftstreitkräfte bei der Probe für eine Flugschau. Überhaupt ist viel Videokunst zu sehen, es braucht daher einiges an Zeitaufwand, um sich alles genau anzusehen.

mr
Bis zum 3. April in der Galerie im Körnerpark, Schierker Str. 8; Öffnungszeiten: täglich 10 – 20 Uhr.
Begleitprogramm:
14. Februar, 19 Uhr: Film- und Musikabend »Panzerkreuzer Potemkin« mit Alternativsoundtrack von Jan Brauer: Der Stummfilmklassiker von Sergej Eisenstein aus dem Jahr 1925, der den Matrosenaufstand und die gescheiterte Russische Revolution im Jahr 1905 thematisiert, wird von Jan Brauer am DJ-Pult live neu vertont. Jan Brauer ist Musiker und Sounddesigner, Gründungsmitglied des Trios »Brandt Brauer Frick« sowie des »Brandt Brauer Frick Ensembles«.