Intime Klänge im Dezember

Von Melbourne nach Berlin in der Salonmusik

Die Musikerin Anna Morley wurde im australischen Melbourne geboren und wuchs in Ballarat auf, 120 km entfernt von Melbourne. Bereits in der Grundschule hatte sie großes Interesse an Musik. Zuerst lernte sie Geige, dann Vibraphon und Perkussion. Nach ihrem High School Abschluß begann sie ein Studium der Orchesterperkussion am »Melbourne Conservatorium of Music«. Am »Victorian College of Arts« machte sie dann ihren Bachelorabschluss. Es hielt sie aber nicht in Australien. Sie zog nach Barcelona, wo sie sieben Jahre lang lebte und, inspiriert durch das mediterrane Flair der Stadt, ihre erste EP »Character« und ihr erstes Album »Red Balance« herausbrachte. Die nächste Station war Berlin, wo sie noch heute lebt. Dort veröffentlichte sie mehrere Alben und gab Konzerte in Klubs und auf diversen Bühnen. Bei ihren Auftritten spielt sie zusätzlich zum Vibraphon auch Keyboard, singt und setzt in ihren außergewöhnlichen Kompositionen auch elektronische Beats und Samples ein. Am 2. Dezember war sie mit dem Cellisten Nikolaus Herdieckerhoff zu hören. Dieses Duo mit dem programmatischen Namen »Reise« entführte das Publikum auf eine faszinierende sphärische Schall-Reise.

Nos Envolées.                                                                                                                             Foto: Benjamin Riehm

Ganz anders verlief das Leben des Saarländers Benjamin Riehm. Nachdem er mehrere Jahre als Jugend- und Heimerzieher gearbeitet hatte, wandte er sich 2005 von seinem ursprünglichen Beruf ab, um sich auf seine Leidenschaften Musik und Film zu konzentrieren. Er studierte an der Beuth Hochschule für Technik Berlin »Audiovisuelle Medien« und schloss 2015 sein Studium mit der Best­note ab. 2012 debütierte er als Regisseur mit dem kurzen Dokumentarfilm »Hang zur Stille«. Ein Jahr später begann er mit der zweijährigen Arbeit an seinem ersten abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem poetischen Titel »Du mußt dein Ändern leben«, ein Film, der die Entstehung und die Hintergründe des Neuköllner Kulturdachgartens »Klunkerkranich« beleuchtet und sich mit Visionen und Gemeinschaft in der Großstadt auseinandersetzt. Neben seiner Arbeit als Filmschaffender findet Riehm aber auch noch Zeit für Musik und zwar als Hangspieler im Duo mit der französischen Cellistin Maryse Guédon. Bei ihrem Konzert am 9. Dezember verzichten die beiden völlig auf Elektronik und präsentieren eine originelle, magische und äußerst facettenreiche Klanglandschaft.
Zum Abschluß der Salonmusik am 16. Dezember macht der Wietzener Liedermacher und Songpoet Michael Raeder auf seiner Deutschlandtournee Station in Berlin. Mit Gesang und akustischer Gitarre spannt er den Bogen von Led Zeppelin und Hildegard Knef bis zu Jacques Brel und Paolo Conte. Ein Abend, der perfekt zur vorweihnachtlichen Stimmung paßt.

pschl
Am 3. Februar startet die Salonmusik in die nächste Saison