Ruhestätte für Muslime

Grabfeld auf Friedhof Lilienthalstraße eingeweiht

Groß war das Interesse an der Einweihungsfeier des neuen muslimischen Gräberfeldes nicht nur unter den Muslimen selbst. Viele Gäste waren am 31. August zum Friedhof an der Lilienthalstraße gekommen, unter ihnen auch Bezirksbürgermeister Martin Hikel und etliche Bezirksverordnete der SPD, der Grünen und der LINKEN.

Der Segen des Imam.                                                                                                                                           Foto: mr

Es hatte mehrere Jahre gebraucht, um einen geeigneten Ort zu finden, wo Muslime nach ihrer Tradition würdevoll Abschied von ihren verstorbenen Angehörigen nehmen können. Bislang stand ihnen dafür hauptsächlich der Friedhof in Gatow zur Verfügung, für Neuköllner nicht gerade um die Ecke. Viele Verstorbene wurden auch in ihre Herkunftsländer überführt. Besonders für die hier Geborenen ist das aber oft keine Option mehr.
Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte die damalige Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey die Entscheidung bekannt gegeben, Teile des Friedhofs an der Lilienthalstraße in einen muslimischen Friedhof umzuwandeln.
»Wir freuen uns, dass es nun endlich mehr muslimische Begräbnisstätten in Neukölln gibt. Menschen jeden Glaubens sollten sich in der Nähe ihres Wohnortes bestatten lassen können«, sagte Samira Tanana (Grüne), Vorsitzende des Integrationsausschusses der Bezirksverordnetenversammlung.
Für Bezirksbürgermeister Martin Hikel ist es ein »Zeichen, dass wir Vielfalt im Bezirk leben und dass wir unsere gegenseitigen Bedürfnisse verstehen und anerkennen«. Der Friedhof, auf dem auch viele Gefallene des ersten und zweiten Weltkriegs bestattet sind, sei ein Teil der Berliner Geschichte. »Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadt auf.«
Den Abschluss der Feier bildete ein Gebet und ein Segen, den Mohamed Taha Sabri, Imam an der Dar-as-Salam-Moschee, sprach.
Der jetzt eingeweihte Abschnitt bietet Platz für rund 160 Verstorbene. Nach und nach sollen weitere sieben Abteilungen hergerichtet werden. Das reicht für drei bis fünf Jahre.

mr