Kampf gegen Homophobie

Lesben und Schwule in der CDU verbinden sich

Unmittelbar nach dem Christopher-Street-Day am 28. Juli wurde in Neukölln der Kreisverband der »Lesben und Schwulen in der Union« (LSU) gegründet. Oberste Priorität des Kreisverbandes ist die Bekämpfung der Homophobie und die Stärkung der Rechte für Lesben und Schwule im Bezirk.

Kenneth Joiko.                                                                                                                    Foto: Marvin Hanschkatz

Der CDU-Kreisvorsitzende Falko Liecke begrüßte die Gründung der LSU Neukölln. Der neue Kreisverband werde sich gegen jede Art der Ausgrenzung aufgrund der sexuellen Orientierung stark machen.
Auf Bundesebene gibt es die LSU schon seit 20 Jahren. Bereits 1997 schlossen sich Homosexuelle in der CDU und CSU als »Schwule Christdemokraten« zusammen. Ein Jahr später wurde das Bündnis in LSU (Lesben und Schwule in der Union) umbenannt. Ihre Forderungen in der CDU durchzusetzen war nicht einfach für die LSU, aber auf lange Sicht konnte sie doch einiges erreichen; so war sie maßgeblich an der Ehe für alle beteiligt.
Auch junge Leute finden sich in den Reihen der LSU. Der 20-jährige Jurastudent Kenneth Joiko kandidiert als Kreisvorsitzender der LSU, um die Neuköllner CDU für die Rechte der Community stärker zu sensibilisieren und in einen gemeinsamen Dialog zu treten. Zur CDU kam Joiko durch seine Kooptierung in den Ortsvorstand der CDU Rudow.
Mit Sorge betrachtet er die Zunahme von homophoben Gewalt­akten in der Nähe des »SchwuZ«, besonders rund um die U-Bahnhöfe Karl-Marx-Straße und Rathaus Neukölln. Hier sei ein besonderes Aggressionspotential gegenüber Schwulen bemerkbar, das in den letzten Jahren zugenommen habe. Wichtig sei es daher, ein deutliches Zeichen zu setzen, auch durch die vermehrte Präsenz von Einsatzkräften in dieser Umgebung, damit aus einem Feier-Abend kein Krankenhausaufenthalt wird. Dafür wolle er sich stark machen.
Angesprochen auf die politischen Inhalte der CDU betont Kenneth Joiko: »Die LSU gestaltet zwar die politischen Inhalte der Partei mit, aber als Mitglied der LSU muss man nicht Mitglied der CDU sein.« Ihm sei allerdings eine Identifikation mit der politischen Linie der CDU wichtig, um diese in Zukunft mitgestalten zu können.
pschl