Weiße Zaunwinde

Geheimnisse auf der Lessinghöhe

Sie rankt an vielen Ecken in der Lessinghöhe und anderswo. Sie wächst in ganz Europa, bis hinauf in den hohen Norden Norwegens.
2017 beobachtete ich, dass die Zaunwinde die Hamamelis in die Zange nahm und informierte das Amt. Noch am gleichen Nachmittag wurde die Zaunwinde beseitigt.

Der Wink mit dem Zaun.                                                                                                                    Foto: historisch

Sie kann sehr gefährlich sein für die Pflanze, die sie umrankt. Dieses Jahr lässt die Pflege in der Lessinghöhe sehr zu wünschen übrig, so dass damit zu rechnen ist, dass spätestens nächstes Jahr diverse Büsche »ihren Geist aufgegeben haben werden«.
Sowohl die Griechen als auch die Römer nutzten die Wurzel der weißen Zaunwinde. Es ist davon auszugehen, dass Hippokrates sie schon verwendete, und Dioskurides hat sie als Arznei­droge beschrieben, die bei Brandwunden helfen kann.
Im Mittelalter wurde mit ihr getrickst. Da die Alraune als die heilsamste Pflanze galt und sehr selten war, wurde Gutgläubigen die Wurzel der weißen Zaunrübe als Alraunenwurzel untergejubelt, mit fatalen Folgen, da sie komplett giftig ist.
Im Volksmund wird sie Gichtrübe, Faselrübe, Faulrübe, Heckenrübe, Hundsrübe, Sauwurzel, Tollrübe oderHundskürbiswurzel genannt.
Sie ist giftig und wirkt stark abführend. Manche rauchen Extrakte dar­aus in der Shisha-Pfeife.
Aufgrund der erheblichen Nebenwirkungen ist vor Experimenten mit der Weißen Zaunrübe dringendst abzuraten.
Eva Willig