Open Air Seniorenschwoof

Sommerfest der MoRo-Senioren im Reuterkiez

»Warum das MoRo im Neuköllner Senioren-Ratgeber nicht erwähnt wird, ist mir nicht klar,« mault Sylvia-Fee Wadehn.
Dass Fee aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht, ist stadtweit bekannt und ebenso, dass sie jede Gelegenheit nutzt, um sich für Senioren einzusetzen.

Senioren können feiern.                                                                                                                                      Foto: bs

Also forderte sie eindringlich am 17. Juli beim fröhlichen Sommerfest der MoRo-Senioren in der Reuterstraße, dass der MoRo-Wohnstandort in der Heinrich-Schlusnus-Strasse in der High-­Deck-Siedlung doch endlich ein eigenes Gemeinschaftshaus inklusive Küche und Büro bekäme, in denen sich die Senioren treffen und Gemeinsamkeiten pflegen können.
Die Wohnungsbaugesellschaft STADT und LAND unterstützt diese Forderung nach Kräften. Das dazu benötigte Grundstück, ein Teil des an den Wohnkomplex angrenzenden Rosengartens, würde zur Verfügung gestellt werden. Dies bedarf allerdings der Zustimmung des Berliner Abgeordnetenhauses, da dieses Gelände Teil der Vorratsgrundstücke ist und vertraglich herausgelöst werden muss. STADT und LAND würde ebenso die Baubetreuung von rund 250.000 Euro übernehmen, sowie die Anlage in Erbpacht an den MoRo-Verein, der dann der Bauherr wäre, übertragen.
In ihren flotten Reden betonten sowohl Bezirksbürgermeister Martin Hikel als auch Ingo Malter, Geschäftsführer von STADT und LAND, wie wichtig die Arbeit des MoRo-Vereins ist und bedankten sich bei Fee und den 30 fleißigen Helfern, die drei Tage lang wirbeln mussten, um solch ein gelungenes Sommerfest mit beispielgebender Organisation auf die Beine zu stellen.
Mehrere Sänger und Entertainer sorgten fast pausenlos für abwechslungsreiche Unterhaltung und fröhliche Stimmung. Freche Claire-Waldoff-Couplets sowie Soul- und Jazzinterpretationen des legendären Sängers Keith Tynes zauberten Lächeln in die Gesichter der Gäste. Die liebevolle Bewirtung durch das MoRo-Personal war eine wirkliche Wohltat, die alle sehr genossen.
»Übrigens, eine Verwaltungsfachkraft, die mich unterstützt, brauchte ich auch dringend,« erzählt Fee weiter, »wo ich die dafür benötigten 18.000 Euro pro Jahr hernehmen soll, weiß ich nicht. Siebzig Stunden Arbeit pro Woche reichen mir, mehr schaff ich nicht.« Sprach‘s und wandte sich dem quirligen Sänger, Kultmoderator und Starparo­disten Bert Beel zu, der gerade alle Gäste erfolgreich zum Klatschen, Mitträllern und Tanzen animierte.
»Ich möchte, dass mich jeder Neuköllner anrufen kann, wenn er Unterstützung braucht,« musste Fee noch loswerden, »und, dass gesellschaftlich überhaupt ein grösseres Augenmerk auf Senioren gelegt wird, dass Deutschland ein »Ministerium gegen Einsamkeit« einrichtet und vor allem will ich glückliche Senioren auf der Straße sehen.«

bs
Das nächste Sommerfest der MoRo-Senioren findet am 14. September in der Rollbergsiedlung statt