GODsDOGs

Ein Neuköllner Paar rockt die Kunstwelt

GODsDOGs – überall sind Ausstellungsstücke verteilt, fertiggestellte und noch zu bearbeitende, die Farben von Hell- bis zu Tiefblau oder ganz bunt: Der Ort hat einen ganz eigenen Zauber. Hinter GODs­DOGs stehen das Künstlerehepaar Britta und Ron Helbig, seit 2009 haben sie die Räume in der Jonasstraße. In ihrer Arbeit vereinen sie unterschiedliche Genres und Materialien, von Malerei über Skulptur bis zu Objekten, Fotografie, Installation und Performance. Sie entscheiden von Werk zu Werk, welche Form ihnen die nächste und aussagekräftigste ist.

Kultur ist von Anfang an Muss.                                                                                                                        Foto: pr

Immerwährend suchen sie nach Verbindungen und Spannungen – nach dem Blick dazwischen und hinter den Vorhang. Der Name GODsDOGs trägt das Göttliche, also das Oben, und den Underdog, das am Boden liegende, in sich. Britta und Ron bewegen sich zwischen diesen Polen und an den Grenzen des Dazwischen.
Im Juni stellen sie beim ROHKUNSTBAU auf Schloss Lieberose bei Lübben aus, eine Ausstellungsreihe, die jährlich in einem alten leeren Schloss in Brandenburg stattfindet. Sie freuen sich, dass sie damit unter anderem in die Fußstapfen von Jake und Dinos Chapman und Louise Bourgeois treten. Das Thema der diesjährigen Ausstellung »mind the gap« passt großartig zu ihrer Arbeit. »mind the gap« beschreibt die Lücke zwischen etwas, aber auch eine Zwischenwelt. In ihrem Atelier steht ein großes Installationsobjekt – mit einem verfalteten Spiegel überdachte Wände, mit einem Relief aus asymmetrisch collagierten Fotografien, die zwischen Häusern, Balkonen, Treppen und Gebilden aus Pappe und Holz mäandern. Das schlichte Material ist absichtlich gewählt und steht im Gegensatz zu den fast schon gotischen und barocken Formen.
Dazu werden Fotografien auf 2,70 mal zwei Meter große Banner gedruckt und von hinten beleuchtet. Die Bilder sind durch ein Sinusfilter verändert; auch hier wird die Verzerrung deutlich, die Motive sind Alltagsmotive, doch die Farben kehren sich um, verschieben sich, und die Fotografie gleitet in eine Zwischenwelt, ins »Gap«.
Die beiden haben bereits eine Reihe von Ausstellungen im In- und Ausland kuratiert und bestritten, »Bitch MATERial« im Kunstquartier Bethanien, »Under Construction« im Schau Fenster, »Metamorphosen« in der Galerie im Saalbau, »Erogenous Zone« in der Galerie im Körnerpark, um nur einige zu nennen.
Britta und Ron lassen sich in beeindruckender Weise die Möglichkeiten offen, wie und was sie sind: Mal elegant, mal wild und unkonform, mal göttlich, mal Underdogs, dann sind sie Eltern und Kiezvernetzer – alles scheint zu ihnen zu passen. Sie spazieren durch die Welten mit einer Freude und Überzeugung, die ansteckend ist.

jr
www.godsdogs.de