Zehnjähriges Jubiläum in der Schilleria

Das Café für Mädchen und junge Frauen feiert sich selbst

Alles hat einen Anfang. Aus einem Hirngespinst wird eine umsetzbare Idee. Ein Projekt entsteht, das Räumlichkeiten braucht. Und wenn die erst einmal gefunden sind, steht dem Ganzen nichts mehr im Wege. In ungefähr solch einer Situation befanden sich wohl auch die zwei Gründerinnen der Schilleria, ehe sie vor zehn Jahren in der Weisestraße fündig  wurden.

Das neue Graffiti für die Schilleria.Foto: cr
Das neue Graffiti für die Schilleria.                 Foto: cr

»Wow, hier hat sich echt viel verändert!«, sagt eine junge Frau, als sie die Schilleria am 30. November zum großen Jubiläum betritt. Das erste Mal war sie vor sieben Jahren hier. »Ich erinnere mich noch, wie ich das erste Mal durch diese Tür gekommen bin.« Nicht nur die Augen der jüngeren Mädchen leuchten, auch in den Augen der allerersten Schilleriabesucherinnen, die mittlerweile selbst Kinder haben, ist die Freude zu sehen. Die Mädchen von der Schilleria haben sich auch redlich Mühe gegeben: Es ist bunt geschmückt, es gibt Kuchen und Limonade. Bis in die Nacht hinein wurde gearbeitet, damit die neue Front, die ein befreundeter Sprayer verziert hat, am großen Ehrentag fertig ist.

Ein buntes Programm gab es natürlich auch für die zahlreichen Gäste: Musik, eine Fotoausstellung, ein Theaterstück über die letzten zehn Jahre und noch viel mehr.

Das Geburtstagsgeschenk.Foto: cr
Das Geburtstagsgeschenk.                                  Foto: cr

Eine rundum gelungene Veranstaltung, so finden viele am Ende. Und ganz zum Schluss passiert etwas, das nur noch äußerst selten gesehen wird: Die Mädchen schnappen sich Besen und Schüsseln, um sauber zu machen – natürlich nicht ohne Hintergedanken. Das Konfetti, das zwischenzeitlich verteilt wurde, könnte doch noch nützlich sein. Vielleicht für den nächsten Geburtstag?

Das ist zu wünschen, denn mittlerweile ist die Schilleria für viele Mädchen und junge Frauen ein wichtiger Bezugspunkt in ihrem Leben geworden. Und durch die Einrichtung lebt der Kiez auf, daran können selbst die Dauerbaustellen nichts ändern. Und gegen ein Kinderlächeln hat nun wirklich kaum jemand etwas. Nicht nur die Mädchen sind froh, ab und zu aus ihrem Alltag ausbrechen zu können, auch viele Eltern können sich ein Leben ohne die Schilleria nicht mehr vorstellen. In diesem Sinne: Auf die nächsten zehn Jahre!       cr