Postsparbuch für Lebensfreude

»Museum für Werte« versucht Abstraktes konkret zu machen

Irgendwo zwischen Leitkultur-Debatte und »wie viel kostet der Döner?« fragen wir uns alle mal: »Was sind eigentlich Werte?« Ein junges Team aus Studenten und Künstlern wollte sich diesem abstrakten, ausgehöhlten Begriff einmal ganz gegenständlich nähern. Im »Museum für Werte« stellten sie im Oktober für fünf Tage Gegenstände aus, die jeweils einen von drei Werten darstellen sollten.

Werte im Wertemuseum .                                                                                                                                    Foto: jt

Zu sehen war dann etwa ein Perlenohrring für Respekt, ein Stofffisch für Freundschaft oder ein Postsparbuch für Lebensfreude. Wie das zusammengeht? Deutlich wurde die Bedeutung immer erst durch den beistehenden Text, der eine persönliche Anek­dote zu dem Gegenstand erzählte. Das sollte zeigen, wie individuell Werte sind und dass man die eigenen Werte nicht unbedingt jemand anderem aufzwingen kann.
Das »Museum für Werte« kann und will gar keine abschließende Antwort auf die Frage geben, was Werte sind. Vielmehr soll eine Debatte darüber angestoßen werden. Die Menschen sollen sich wieder über ihre eigenen Wertvorstellungen Gedanken machen.
Das Projekt geht als Wanderausstellung und im Internet weiter. Auf der Webseite des Museums können die Ausstellungsstücke mit ihren Geschichten angesehen werden, und es besteht auch die Möglichkeit mitzumachen, indem man seinen eigenen »Wert«-Gegenstand einschickt. jt
www.wertemuseum.de