Kampf gegen Müll

Müllköllns Wandel zu Schönkölln

Es ist Nacht in Neukölln. Im Mittelbuschweg fährt ein Kleinlaster vor. Fünf Männer leeren das mit Baumüll gefüllte Auto, wollen sich schnell wieder aus dem Staub machen. Womit sie nicht rechneten, war Andreas Rechholz, Einsatzleiter der »Müll-Sheriffs« von der Firma Kuhr Security.Er hielt die drei Osteuropäer und die beiden Iren auf, alarmierte die Polizei, die Täter wurden dingfest gemacht und das Auto beschlagnahmt. Ein Bußgeld von 3.000 Euro wurde erhoben, und nachdem die Geldsumme bezahlt war, bekamen die Täter das Auto zurück.

Vier für Sauberkeit.                                                                                                                                                                      Foto: fh

Neukölln hat ein Müllproblem. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey seit ihrem Amtsantritt. Zunächst ging sie mit gutem Beispiel voran und schwang unter dem Motto »Schön wie wir« den Besen, nun geht es an den illegal entsorgten Sperrmüll. Am 24. Mai gab sie im Rathaus eine Pressekonferenz zu diesem Thema.
2016 wurden 4.200 Kubikmeter illegaler Müll von der BSR entsorgt. Mit dieser Müllmenge ist Neukölln Berlins Spitzenreiter. Die Täter sind sehr schnell, scheu und geschickt. Aus diesem Grund kümmert sich das Ordnungsamt, das inzwischen auch auf Fahrrädern unterwegs ist, um das Problem. Außerdem gibt es die Security-Firma »Kuhr«, die nachts, wenn das Ordnungsamt nicht arbeiten darf, sich an ausgewählten Orten auf die Lauer legt. Die Kooperation mit der Polizei, die schnell vor Ort ist, erleichtert die Ermittlung der Täter. Giffey reicht die Ermittlung der Täter nicht aus. Sie will die Neuköllner dafür sensibilisieren, illegalen Müll zu vermeiden.
Neben der Umwelterziehung von Schülern hat sie den Umweltaschenbecher im Taschenformat eingeführt, initiiert Spielplatzpatenschaften mit Firmen und plant Baumscheiben-Pflanzaktionen. In Kürze erhalten alle Neuköllner Haushalte eine Anleitung »Sperrmüll richtig entsorgen« als Flyer.
Dann steht einem sauberen Neukölln nichts mehr im Wege und aus Müllkölln wird Schönkölln.

ro