Im selben Boot, aber im anderen Verein

Neuköllner Frauenruderclub

Obwohl Rudern eigentlich kein reiner Männersport mehr ist, bleibt der Ruderclub »Wiking« am Teltowkanal in Britz seiner Tradition treu und akzeptiert weiterhin, wie schon in den 121 Jahren zuvor, keine weiblichen Mitglieder. Selbst für anerkannte Leistungssportlerinnen wurde davon nicht abgewichen. Dennoch ist seit 2015 allen Frauen Rudern im Verein auch in Neukölln möglich, seit sich der »Neuköllner Ruderclub Berlin e.V.« als reiner Frauenruderclub gegründet hat. Der ist der jüngste unter den inzwischen fünf reinen Frauenruderclubs in Deutschland, aber erst der zweite in Berlin.

Warten auf den nächsten Ausflug.                                                                                                                                     Foto: rr

Mal eben einen Ruderclub zu gründen, ist nicht so einfach. Neben einer geeigneten Immobilie am Wasser wird auch geeignetes Bootsmaterial, Unterstellmöglichkeiten und vieles mehr benötigt, was ohne Sponsoren finanziell schwer zu stemmen ist. Das Besondere an dieser Vereinsgründung ist, dass eben gerade die Männer von »Wiking« sich nicht nur aufgeschlossen dem Ruderanliegen der Frauen gegenüber zeigten, sondern deren eigene Vereinsgründung maßgeblich mit unterstützten. In der Unterstützung ging die altehrwürdige, reine Männerrudergemeinschaft »Wiking« sogar so weit, von Beginn an dem Frauenruderclub ihr Vereinsheim mit direktem Wasserzugang, Fitnessräumen, Trainern, Booten und den Bootsschuppen zur Mitnutzung anzubieten. Diese Kooperationszusage war der Schlüssel zur Vereinsgründung. Jüngst wurde sie nun zwei Jahre nach der eigentlichen Gründung, in einem offiziellen Akt feierlich besiegelt. Anwesend waren, neben den beiden Vereinsführungen, auch die Neuköllner Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey und der Bezirksstadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Jan-Christopher Rämer.
Inzwischen zählt der junge Verein bereits 27 Mitglieder. Erfolge sind ebenfalls schon eingefahren. Die erste Vorsitzende Ute Simon hofft natürlich auf viele weitere Ruderinnen. Wer es einmal selbst versuchen möchte, darf sich beim Verein zum Proberudern melden oder schaut einfach sonntags ab 10 Uhr in der Haarlemer Straße 45E in Britz vorbei.

rr