Bayerisch-Vegetarisches im »Yodel«

Münchner Gschichten und bunte Knödel

Ein riesiges Alpenpanorama, das Urlaubsgefühle weckt, prangt an der Wand, die rustikale Einrichtung böte eine gute Akustik für kernige Jodler. Seit November betreibt Nina Kränsel zusammen mit Red Hübner – neben ihrem Vegancafé »Let It Be« – nun das Wirtshauscafé »Yodel« und hat damit ein Stück ihrer bayerischen Heimat in die Weserstraße geholt.

Alpenidyll.                                                                                                                                                                                         Foto: hlb

Anders als im anderen Kiezbayern, dem schnitzel- und gulaschseligen »Schwammerl« in der Weichselstraße, setzt die Karte der Tiroler Küchenchefin Pia Rolandelli auf vegan-vegetarische Gerichte, die dennoch deftig-herzhaft ausfallen und zum Beispiel Knödeln per Spinat, Roter Bete oder Kürbis nicht nur farblich neue Facetten entlocken. Bierstubenflair trifft hier auf eine auf internationales Publikum ausgerichtete urbane Café- und Res­taurantkultur.
Von mittags bis nachts gibt es fleischlose Rundumversorgung: Sauerteigbrot oder Toasts mit Avocado oder Auberginenschinken, pochierte Eier, Zimtschnecken oder Quark mit Früchten zum Spätfrühstück, die wechselnde Tageskarte bietet Salat, Suppen, Eintöpfe, Pasta und immer neue Knödelkreationen. Hausgemachte Kuchen und Kaffee der »Passenger«-Rösterei versüßen den Nachmittag, bevor bis 22 Uhr im weitesten Sinne süddeutsche Wirtshauskost wie Pfannencamembert, Kas- und Krautschupfnudeln oder gebratene Knödelscheiben auf den Tisch kommt.
Abends wird das »Yodel« zudem zur Bar mit Cocktails, diversen Craft-Bieren aus der Flasche, frischgezapftem Ayinger Bier und dem von Red immer wieder mit Begeisterung ausgewählten Spezialbier »auf Hahn 2«. Am Ende des mit unzähligen Bierdeckeln verzierten Flurs finden die Raucher ihre Stube, in der sich auch ein Flipperspielchen einschieben lässt.
Musikalisch steht das Jodeln hier zum Glück nicht im Vordergrund: Der Sound ist poppig-gemischt, auch von den DJs, die ab und zu einen Stilmix von den 60ern bis heute auflegen, oder auf den »Acoustic Wednesdays«, wenn mittwochs Musiker und Bands rein akustisch die Bühne bespielen (wofür sie sich unter info@yodelberlin.de bewerben können).
Sonntags ist das Team vom weitverbreiteten »Tatort«-Gucken abgekommen und zeigt abends lieber die amourösen TV-Stenzeleien des »Monaco Franze«. Do samma gut gelaunt! 

hlb
Yodel, Weserstr. 91,
Di – Do 13 – 1 Uhr, Fr 13 –3 Uhr, Sa 11 – 3 Uhr, So 11 – 24 Uhr, www.yodelberlin.de, Facebook: yodelcafeandbar. Ab 12. April wieder geöffnet!