»Wolf« im wilden Bruch

Neues Konzept mit Kino, Bar, Café und Studio

Zwei Jahre dauerten die Renovierungs- und Umbauarbeiten, um aus einem Bordell an der Ecke Wildenbruch-/We­ser­straße ein modernes Kino zu machen. Anfang März 2017 war es dann endlich soweit. Der »Wolf« öffnete seine Pforten.

Wölfe in Neukölln.                                                                                                                                                                 Foto: pschl

Der Ort unterscheidet sich völlig von anderen Programmkinos. Neben zwei Kinosälen mit neuester Technologie gibt es im »Wolf« ein geräumiges Café, das ab zehn Uhr vormittags geöffnet ist, eine schicke Bar und einen multifunktionellen Saal für unterschiedliche Aktivitäten.
Die Idee dazu hatte Verena von Stackelberg, die lange Jahre als Filmverleiherin in England und Deutschland tätig war und bei der Berlinale mitarbeitete. Möglich wurde die Verwirklichung der Idee aber erst durch die Digitalisierung, da dadurch die Vorführräume eingespart werden konnten.
Die Umsetzung des Konzepts kostete viel Mühe und Geld. Dank großzügiger und der Kultur zugeneigter Investoren und eines erfolgreichen Crowdfundings konnte die Finanzierung am Ende auf die Beine gestellt werden. Ein Nebeneffekt des Crowdfundings war dabei, durch den Schritt an die Öffentlichkeit gleich die ersten Interessenten an sich zu binden.
Die zwei maßgeschneiderten Kinosäle wurden in enger Zusammenarbeit mit Filmemachern geplant und gebaut, um sicherzustellen, dass die Bild- und Tonqualität sowie die Akustik dem Aufwand gerecht wird, der hinter der Produktion eines Films steht. Einer von ihnen war der Filmemacher Marcin Malaszczak, der acht Monate lang die Bauleitung übernahm.
Neben den beiden Kinosälen spielt das Studio eine wichtige Rolle im Gesamtkonzept. Die Multifunktionalität des Studios erlaubt neben Filmvorführungen auch ein ganzes Spektrum weiterer Nutzungen wie Ausstellungen, Installationen, Live-Performances, regelmäßige Workshops und Diskussionen zwischen Cineasten und Filmemachern.
Auch in der Filmauswahl unterscheidet sich das Kino von anderen Programmkinos. Die Programmmacher geben auch unbekannten Filmen, die auf Filmfestivals gelaufen sind, aber keinen Verleih in Deutschland gefunden haben, eine Chance. Daneben gibt es programmatisch interessante Klassiker zu sehen.
Das angenehm gestaltete Café und die Vielfalt und Qualität der angebotenen Filme sind eine attraktive Bereicherung der Neuköllner Kulturlandschaft.

pschl
Öffungszeiten:
täglich ab 10 Uhr
Wildenbruch-/Ecke Weserstr., Informationen zum Programm unter
www.wolfberlin.org