Neukölln zeigt sich solidarisch gegen Gewalt und rechtsextremes Gedankengut
Mehrere Hundert Menschen hatten sich am 18. Februar zu einer Solidaritätskundgebung unter dem Motto »Neukölln bleibt bunt – wider den rechten Terror« vor der Alten Dorfschule in Alt-Rudow versammelt. Die Teilnehmer zeigten ihre Solidarität mit den jüngsten Opfern rechter Brandanschläge in Rudow und Britz: Schriftstellerin Claudia von Gélieu, Peter Scharmberg und Mirjam Blumenthal von der SPD, Buchhändler Heinz Ostermann, Gewerkschafter Detlef Fendt und Christel Jachan von der Evangelischen Kirchengemeinde Rudow.
Gefährlich seien aber nicht nur diese Aktionen rechten Terrors, sondern auch Parteien wie die AfD, sagte Hubert Dünnemeier vom Aktionsbündnis Rudow, denn die würde »Nazis eine politische Heimat bieten«. Mit guten Argumenten müsse gegen rechtsextremes Denken vorgegangen werden, um eine Normalisierung solcher Ansichten zu verhindern. Denn harmlos sind die Neuköllner AfD-Politiker keinesfalls. In dem RBB-Beitrag »Stunde der Populisten« hat der AfD-Bundestagskandidat Andreas Wild mit Blick auf Neukölln im Nazi-Deutsch davon gesprochen, dass die »Umvolkung«, die in Neukölln stattgefunden habe, wieder rückgängig gemacht werden solle. In diesem Sinn wolle Wild in Neukölln »ausmisten« und dafür sorgen, dass es dort wieder eine deutsche Bevölkerung gebe.
Bezirksbürgermeisterin Giffey zeigte sich angesichts solcher Worte entsetzt und forderte die Menschen auf, sich für die Demokratie zu engagieren und sich in demokratischer Weise zu politisieren. »Unser Kampf gilt einer weltoffenen, toleranten und freien Stadt«, betonte sie und bekam tosenden Applaus.
Stephanus Parmann / jt