»Flucht nach vorn«

Ausstellung zeigt Erfolgsgeschichten

»Flüchtling zu sein ist eine Situation, die hoffentlich ein gutes Ende nimmt. Niemals ist es ein Titel oder eine Bezeichnung für eine Person«, zitiert Hervé Tcheumeleu in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung von »Flucht nach vorn« Ehrenamtskoordinator Mboya Ochieng aus Eberswalde. Tcheumeleu und Ochieng sind beide Vorbilder – für Migranten und Migrantinnen genauso wie für Menschen, die ihr Heimatland nie verlassen haben. Beide mussten auf ihrem Weg schwere Hürden nehmen, mehr opfern als andere, die das Glück einer leichteren Ausgangssituation hatten. Trotzdem haben sie es geschafft, haben studiert und helfen nun mit ihrer Arbeit anderen dabei, ihren Weg zu finden.

Porträts der Hoffnungen.                                                                                                                                                         Foto: pr

In dieser Ausstellung erzählt das »Afrika Medien Zentrum« viele solcher Erfolgsgeschichten. Die Portraits der unterschiedlichen Menschen lenken den Blick auf das Positive, auf das, was Hoffnung gibt und nicht auf die natürlich oft sehr beschwerlichen und grausamen Fluchterfahrungen.
Da wäre etwa Ruhin Ashuftah aus Afghanistan, der mit sieben Jahren nach Deutschland kam und aus eigener Erfahrung weiß, was junge Geflüchtete durchmachen. Für diese jungen Menschen setzt er sich unermüdlich ein und arbeitet außerdem als Dolmetscher und Journalist. Dass es wichtig ist sich durchzusetzen, weiß auch Nasrin Bassiri, die in den 90ern aus dem Iran nach Deutschland fliehen musste. Jetzt ist die Dozentin und Politologin als Frauenbeauftragte an der Kunsthochschule Weißensee tätig.
Den Protagonisten ist je eine Tafel mit Zitaten und Informationen über ihre Perons gewidmet. Nach der Station im Europäischen Integrationszentrum wird die Ausstellung auf Wanderung durch Berlin und Deutschland gehen und auch in Krankenhäusern und Behörden zu sehen sein, also dort, wo die Geschichten die Menschen direkt erreichen und inspirieren. Ronja Sommerfeld will auch noch einen Katalog herausbringen. »Ich habe so viele interessante Interviews geführt, das möchten wir noch ausführlicher darstellen«, sagt die Projektleiterin »und wir freuen uns über weitere Vorschläge zu Vorbildern, die wir in unsere Ausstellung aufnehmen können«
»Flucht nach vorn. Migrant_innen als Vorbilder« bis 31. März im Europäischen Integrationszentrum, Harzer Str. 52, Mo-Fr 8:30 bis 16:30 Uhr

jt