Rohstoffgewinnung verändert Landschaften

Neue Ausstellung in der Galerie im Körnerpark

Vor 100 Jahren wurde eine abgebaute Kiesgrube zum Park umgestaltet, dem heutigen Körnerpark. Was Ressourcenabbau andernorts mit der Landschaft macht, das ist das Thema der Ausstellung „Graben Graben“, die am 8. April in der Galerie im Körnerpark eröffnet wurde. Zehn Künstler zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Landschaften durch Rohstoffgewinnung- und verwertung umgeformt, zerstört oder auch wieder neu gestaltet werden.

Keramik
Das letzte seiner Art.                                                                                                                                                                  Foto:mr

So zeigt die Fotoserie »Rohrgebiet« von Henrik Lietmann gigantische Rohrsysteme, die sich durch das gesamte Ruhrgebiet ziehen und wie selbstverständlich zu einem Teil der Landschaft werden.Endlichkeit und Unendlichkeit der irdischen Ressourcen sind ein weiterer Aspekt dieser Ausstellung. Sven Kalden thematisiert mit seiner Plastik »Füllhorn« den Glauben an den nie versiegenden Strom der Rohstoffe, der der Wachstumsideologie der Industriestaaten zugrunde liegt. Die meisten Wirtschaftstheorien gehen davon aus, dass wir immer mehr wollen und immer weiter konsumieren. Und so haben wir eine Kultur, einen Lebensstil entwickelt, der selten danach fragt, welche Auswirkungen dieser ausufernde Konsum hat.
Ein Großteil der natürlichen Ressourcen ist jedoch nur in begrenztem Umfang vorhanden und nicht erneuerbar. Ein Beispiel für eine zur Neige gegangene Ressource ist die Arbeit von Shlomit Bauman. Für ihre Keramiken hat sie den letzten verfügbaren Ton aus einer israelischen Mine verwendet und verweist damit auf die Endlichkeit all unserer Vorräte.
Die Ausstellung dauert bis zum 29. Mai.
Jeden Sonntag – 15:00 Führung durch die Ausstellung
22. Mai – 17:00 Rundgang durch die Ausstellung und Gespräch mit den Künstlern
Moderation: Dorothee Bienert
26. Mai – 19:00 Buchvorstellung: »Sammy Baloji. Hunting & Collecting«. Das Thema des Jagens steht hier konkret und metaphorisch für die Ausbeutung des Kongo, in kolonialer Zeit und in der Gegenwart. Ausgehend von einer belgischen Sammlung für moderne Kunst, historischen Dokumenten und der Arbeit zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, stellt das Buch die Frage, wie den Bildern der Ausbeutung entgegnet werden kann.

mr