Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen

»MenschenSindWir« – Wir sind die Kunst

»Jeder hat das Recht auf ein ordentliches Bild«, meint Fotograf J. A. Fischer. Seine Idee: Er fotografiert die Menschen aus dem Kiez und macht sie zu einem Teil seines Projektes »MenschenSindWir«. »Kunst ist immer von anderen gemacht, bei mir sind die Menschen die Kunst, ich drücke nur ab«, beschreibt er seine Arbeit.

Fischer
Der Künstler J.A. Fischer.Foto: mr

Die so entstandenen Porträts sind in schwarz-weiß gehalten, damit sich das Auge des Betrachters auf das Gesicht konzentrieren kann. Buntfarbige Kleidung würde dabei nur ablenken. »Es sind die Augen«, sagt Fischer, »auf die als erstes der Blick fallen soll«.

Fischer_Beate
Beate Storni fällt aus dem Rahmen.                             Foto: Fischer

Damit seine Modelle nicht allzu steif herumstehen, gibt er ihnen Bilderrahmen in die Hand, mit denen sie posieren können. Das erzeugt Bewegung in den Bildern, macht sie natürlicher und weniger gestellt. Angefangen hat er mit dem Projekt in Hannover-Linden, einem Stadtteil, der ähnlich bunt ist wie Neukölln. Seit 2012 fotografiert er auch in Neukölln. Sein Traum ist es, die Fotos in einer Ausstellung zu zeigen.
Bisher haben bei diesem Projekt über 1.200 Menschen mitgemacht. Die Teilnahme daran ist kostenfrei, die Bilder können aber anschließend erworben werden. Mit dem Erlös

Fischer_Schoon
Christian Schoon setzt den Rahmen.                                 Foto: Fischer

finanziert Fischer seine Arbeit.
Neben der Porträtfotografie sind es Naturaufnahmen, die ihn besonders interessieren. Experimente mit unterschiedlichen Lichtstimmungen führen dabei zu geradezu surrealistischen Aufnahmen.
J.A. Fischer ist Urneuköllner. Als er nach dem Tod seines Vaters in alten Fotos stöberte, stellte er fest, dass die Fischers seit mindestens 1860 in Neukölln ansässig waren.
Er selbst wohnt derzeit überwiegend im Niedersächsischen Wendland.
Jeweils in der letzten Woche eines Monats ist er im Laden von »Pro Schillerkiez e.V.» in der Okerstraße 36 anzutreffen. 

mr
Nächste Termine: 25. April – 1. Mai jeweils 14:00 – 18:00 Uhr
http://www.menschensind­wir.de/