»Equal Pay Day« fordert Lohngerechtigkeit für Frauen

Gleiche Einkommen statt Altersarmut

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen 2015 durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Rechnet man den Prozentwert in Tage um, arbeiten Frauen im Vergleich zu Männern 79 Tage, vom 1. Januar bis zum 19. März 2016, umsonst. Die Lohndiskriminierung bleibt damit ein aktuelles Thema.

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Wenn eine Frau so viel verdienen möchte wie ein Mann, müsste sie bis halb elf Uhr abends arbeiten. Wer macht dann das Abendessen?                                                                                                             Foto: pr

Unter dem Motto »Berufe mit Zukunft – Was ist meine Arbeit wert?« startet in diesem Jahr die »Equal-Pay-Kampagne«, mit der auf die immer noch bestehenden Lohn­unterschiede zwischen Frauen und Männern hingewiesen werden soll.
Die Ursachen dafür sind vielschichtig. Traditionelle Rollenbilder beeinflussen nicht nur die Aufgabenverteilung in den Familien, sondern auch das Berufswahlverhalten von Mädchen und Jungen. Längere familienbedingte Erwerbsunterbrechungen erweisen sich für viele Frauen als »Stolpersteine« für die eigene Existenzsicherung. Frauen sind vielfach in Wirtschaftszweigen und Berufen mit niedrigem Einkommensniveau beschäftigt, besetzen seltener Leitungs- und Führungspositionen und arbeiten häufiger in Teilzeit oder in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, weil die entsprechenden Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gegeben sind. Die Faktoren potenzieren sich im Lebensverlauf von Frauen und führen nicht selten in die Altersarmut.
Mit der diesjährigen Kampagne wird die Lohnstruktur und Bewertung von Berufsbildern in unserer Gesellschaft in Frage gestellt. Das Hauptanliegen ist, die Wertschätzung gegenüber sozialen Dienstleistungen auch finanziell zu erhöhen und ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Branchen zu schaffen.
Die Idee der Aktion ist, dass Unternehmen an diesem Tag auf eines ihrer Produkte oder Dienstleistungen einen Rabatt von 22 Prozent einräumen. Durch die Teilnahme unterstützen sie das Anliegen und machen deutlich, dass auch sie sich für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern einsetzen.
Die Initiatorinnen sind die Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten der Berliner Bezirke in Kooperation mit dem »FrauenComputerzentrumBerlin e.V.«
Unternehmen, die sich an der Rabattaktion beteiligen möchten, senden ihre Kontaktdaten per Mail an die Gleichstellungsbeauftragte des Bezirksamtes Neukölln: sylvia.edler@bezirksamt-neukoelln.de, Tel.: 90239 3555.
Auf der Internetseite www.22-prozent.de werden alle beteiligten Unternehmen nach Branchen und Bezirken veröffentlicht. Das »Berliner Fenster«, die Werbeplattform in der U-Bahn, wird ebenfalls auf die Rabattaktion verweisen.pr