Salonmusik im Dezember

Vom Mittelalter bis zum Jazz

Verblüfft schauten die Zuhörer, als am Sonntag, dem 6. Dezember, zwei Musiker mit roten Clownsnasen zur Bühne des Cafés im Körnerpark gingen: war doch ein musikalischer Spaziergang durch 300 Jahre Querflötenmusik versprochen worden. Einer der beiden versuchte, eine Flöte zusammenzusetzen, was ihm aber nicht gelang. Der andere stellte sich wesentlich geschickter an, war es doch sein eigenes Instrument. Dann wurde es aber ernst. Mit »Variationen über ein Thema von Rossini« von Chopin begann der äußerst kurzweilige Abend.

Flöten
Klaus Schäfer und Ilia Karadjov.                                                                                                                                        Foto:mr

Klaus Schäfer am Klavier und Ilia Karadjov an diversen Flöten wie Piccolo, Altflöte, Bassflöte und Traversflöte führten das Publikum von der Epoche Bachs bis zu neuen experimentellen Werken wie »Le Tourbillon« des französischen Komponisten Michael Levians. Mit einer Köngiskrone auf dem Kopf verkörperte Karadjov zwischendurch den König von Preußen, Friedrich den Großen, der ein sehr guter Flötenspieler und Komponist war. Mit »Soir dans les montagnes« (Abendstimmung in den Bergen) von Eugène Bozza endete ein musikalisch anspruchsvoller und kurzweiliger Abend.
Ganz andere Klänge waren am 13. Dezember zu hören und zwar Modern Jazz mit »Jazz.o.s.«, einem Jazz-Trio in der Besetzung Klavier, Schlagzeug und Kontrabass. Geschickt mischten die drei jungen Musiker, der australische Pianist Leo Auri, der italienische Schlagzeuger Gianpaolo Camplese und die deutsche Kontrabassistin Make Hilbig eigene Kompositionen mit groovigen Sounds zu einem entspannten Sound.

Jazz_o.s
»Jazz.o.s.«.                                                                                                                                                                                           Foto:mr

Zum 4. Advent, am 20. Dezember, gab es schließlich ein Konzert, das das Publikum auf Weihnachten einstimmte mit einigen bekannten Weihnachtsliedern zum Mitsingen. Dabei kamen ganz ungewöhnliche Instrumente zum Einsatz: Judy Katar spielte Harfe und Psalterium, Klaus Sonnenmann die Schalmei und Flöte. Begleitet wurden sie von Julian Gretschel am Klavier, der hin und wieder auch zur Posaune griff. Über diesen Klängen schwebte die helle Sopranstimme von Cassandra Hoffmann.

Weihnachtskonzert
Weihnachtsmusik.                                                                                                                                                                        Foto:mr

Neben bekannten Weihnachtsliedern begeisterten vor allem die Stücke aus dem 14., 15. und 16. Jahrhundert. Auch etwas Jazz war dabei, als Gastsolist Paul Schwingenschlögl zur Trompete griff. Besonders gut kam das zur Geltung bei einer von Julian Gretschel modern arrangierten Fassung von »Kommet Ihr Hirten«.
Mit diesem unterhaltsamen Abschlußkonzert endete die sehr erfolgreiche Herbstreihe der »Salonmusik« im Café »eßkultur« im Körnerpark.

pschl