Das Idyll bleibt erhalten

Aus dem Neuen St. Thomasfriedhof wird eine naturnahe Grünfläche

Langsam nehmen die Planungen für die Umgestaltung des Neuen St. Thomasfriedhofs an der Hermannstraße Gestalt an. Beim letzten Rundgang über das Gelände am 14. und der Vorstellung der Planungen und des Zeitablaufes am 17. November erläuterten Vertreter der Stadtentwicklungsgesellschaft »L.I.S.T. GmbH« das Ergebnis des Beteiligungsverfahrens, mit dessen Durchführung sie betraut waren.

Thomasfriedhof
Ortstermin auf dem Friedhof.                                                                                                                                              Foto: mr

Seit der Schließung hat sich hier ein idyllischer Ort entwickelt, und das soll nach dem Willen aller Beteiligten auch so bleiben. Rigorose Eingriffe sind daher nicht geplant. Die Mauer an der Hermannstraße, die Platanenallee und die Lande-befeuerungsanlage des ehemaligen Flughafens Tempelhof stehen ohnehin unter Denkmalschutz und dürfen nicht angetastet werden. Die wertvollen alten Bäume sowie die Sträucher und Gehölze, die die Friedhofsgeschichte erkennbar machen, bleiben ebenso erhalten wie die großen Teppiche von Frühlingsblumen, die im Frühjahr das Auge des Besuchers mit ihrer Farbenpracht erfreuen. Baumfällungen werden nur bei fehlender Verkehrssicherheit erfolgen. Die Brenn-nessel- und Goldrutenbestände sollen allerdings zurückgedrängt werden.
Das Ziel ist eine naturnahe Grünfläche mit artenreichen Wiesen-flächen, deren Nutzung sich diesem Konzept unterordnen muss. So werden für die Kinder auch keine herkömmlichen Spielgeräte aufge- baut, sondern Holzwippen, Kletterbäume oder Stämme, die zum fantasievollen Spielen animieren sollen. Holzbänke, möglicherweise auch Tische, werden zum Verweilen einladen.
Auch die Hundebesitzer bekommen ihren Bereich, in dem sie ihre Vierbeiner unangeleint herumtollen lassen können. Geplant ist, diese Areale nicht einzuzäunen, sondern lediglich durch Bepflanzung von den anderen Nutzungsbereichen abzugrenzen. Hier ist also gegen-seitige Rücksichtnahme gefordert.
Den größten Eingriff erfordert die Sanierung des zentralen Weges, der nicht mehr verkehrssicher ist, der Neubau weiterer Wege und der Bau der Zugänge, von denen einige auch barrierefrei sein werden. Der Zaun am Grünen Weg wird nicht abgerissen. Sämtliche Eingänge werden rund um die Uhr geöffnet sein. Baubeginn ist im Frühjahr 2016, Ende des Jahres soll dann alles fertig sein.

mr