Wer Sorgen hat, hat auch Likör

Früchte schmecken mit Alkohol noch besser

hollerlikoer
Hollerlikör.                                                  Foto:fh

Seit Jahrhunderten werden Früchte und Kräuter in Alkohol konserviert, digestiert, potenziert und und und. Erst waren es die Kräuterfrauen, später die Apotheker, danach die Drogisten und heute kann es jeder.
Derzeit finden wir draußen Vogel-beere, Kornelkirsche, Schlehe und Holunderbeeren in Hülle und Fülle. Alle eignen sich für die Likörher-stellung, wobei Verschiedenes beachtet werden muss.
Das Likör Grundrezept braucht folgende Zutaten: 500g Früchte, 250 g Zucker jeglicher Art und 0,7 Liter Alkohol.Vogelbeere: Die Vogelbeeren sind roh nur von Vögeln zu genießen. Wir säubern sie also und lassen sie kurz aufkochen. Es empfiehlt sich, als Alkohol Wodka zu nehmen und als Gewürze: Vanilleschote, Zimtstange und Sternanis. Als Zucker würde ich Kandis benutzen.Der magenfreundliche Sechsämtertropfen, der seit dem Ende des 19. Jahrhunderts im Fichtelgebirge gebrannt wird, weist als Grundstoff Vogelbeeren auf. Auch der tschechische Ebereschenlikör, der Jeřabinka, ist eine Spezialität aus diesen Früchten.
Schlehen: Das Wichtigste ist, dass sich Schlehen austricksen lassen. Frau, oder auch Mann, lässt sie gewaschen und eingestochen einige Stunden im Tiefkühlschrank, das täuscht den ersten Frost vor. Danach werden die Schlehen zum Auftauen in ein verschließbares Gefäß gegeben und es wird brauner Zucker, Nelken, Zimtstange hinzugefügt, dann das Ganze mit Grappa übergossen.
Die Kornelkirsche verträgt sich gut mit Kirschwasser und die Hollerbeere kommt mit Korn gut zurecht. Bei beiden empfiehlt es sich, statt Zucker Honig zu nehmen. Dieser sollte aber geringer als Zucker dosiert werden.
Grundsätzlich gilt, dass der Ansatz etwa acht Wochen an einen dunklen Ort gestellt wird. Gelegentlich das Gefäß mit dem Ansatz schütteln, so dass der Inhalt sich immer wieder neu vermischt.
Nach dieser Zeit wird der Likör durch einen mit Filterpapier versehenen Kaffeefilter abgegossen und in vorbereitete Flaschen gefüllt. Vor dem Genuss sollten die Flaschen weitere vier bis sechs Wochen an einem dunklen Ort ruhen.
Bis Weihnachten könnte der Likör also fertig sein und ist dann sowohl als Geschenk, als auch zum selber genießen geeignet.

Eva Willig