Riesenschlange auf dem Tempelhofer Feld

Mit Fahrrädern ins Guinness-Buch der Rekorde

Anfangs ging es ein wenig schleppend voran, aber dann hat es doch noch geklappt mit dem Weltrekord. 1448 Fahrräder schlängelten sich – Vorderrad an Hinterrad – über das Tempelhofer Feld und bildeten damit die längste Fahrradkette der Welt. Der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde war damit gesichert.

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Der Rekord ist geschafft.                                                                                                                                                        Foto: mr

Schiedsrichter Joey Kelly, der als Ausdauersportler selbst viermal im Guinness-Buch vertreten ist, war begeistert. »Es war großartig. Ich war mir sicher, dass die Berliner einen neuen Rekord schaffen würden.«
Der Weltrekord und das Fest am 9. Mai auf dem Tempelhofer Feld, das von der »Zweirad Einkaufsgenossenschaft« (ZEG) initiiert wurde, war der Auftakt zur deutschlandweiten Aktion »Ich fahr mit Herz«, die bei Radlern, aber auch bei motorisierten Verkehrsteilnehmern und Fußgängern für mehr Miteinander und Rücksicht im Straßenverkehr wirbt.

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Joey Kelly freut sich.                    Foto: mr

Neben viel Musik gab es einen Fahrradparcours für Kinder, Teststrecken für E-Bikes aber auch die Möglichkeit, sich bei der Verkehrswacht über sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu informieren. Wer wollte, konnte sich zum Beispiel eine Rauschbrille aufsetzen, die die verschiedenen Stufen der Alkoholisierung simuliert und damit versuchen, einen vorgezeichneten Parcours abzulaufen. Bereits bei nur 0,8 Promille zeigten die Testpersonen arge Unsicherheiten.
Berlin erlebe einen regelrechten Fahrradboom, das Statussymbol sei nicht mehr das Auto, sondern das schicke Fahrrad, sagte Burkhardt Horn, Leiter der Abteilung Verkehr der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Dem wolle auch die Verkehrsplanung Rechnung tragen und dem Fahrrad einen höheren Stellenwert einräumen, versprach er. Ein großes Problem sei das allzu ruppige Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer. »Wir müssen fairer fahren als andere, denn wir haben keine Knautschzone«, rief er die Fahrradfahrer auf.
Auch Georg Honkomp, Vorsitzender der ZEG, freute sich, über den gelungenen Start der Aktion. Auch er kritisierte das mitunter wenig rücksichtsvolle Verhalten einiger Radfahrer, stellte aber auch fest, dass nicht wenige Autofahrer, die sich eben noch über den Rüpel auf dem Rad aufgeregt haben, zu ebensolchen Rüpeln mutieren, sobald sie selbst einen Drahtesel unter dem Hintern haben.

mr