Wilder Thymian, der Tausendsassa

Quelle von Mut und Lebenskraft

Der bei uns vorkommende, wildwachsende Thymian wird auch Quendel genannt. Der Name Thymian kommt aus dem Griechischen und bedeutet dort Lebenskraft. Die Griechen benutzten ihn als Räucherpflanze, während sich später römische Legionäre vor Schlachten in ihm badeten, um sich Kraft und Mut zu verleihen.
Quendel ist in Aroma und Geschmack dem echten Thymian, der im mediterranen Raum zu Hause ist (und mit dem er nah verwandt ist) sehr ähnlich und kann wie dieser in der Küche verwendet werden. Er eignet sich beispielsweise gut für Kartoffel-, Tomaten- und Pilzgerichte und als elegantes Fleischgewürz. Das Aroma passt auch gut zu Salatdressings und Dips.
Quendel gehört zu den aphrodisierenden Pflanzen. Als Heilpflanze sind der wichtigste Einsatzbe­reich des Quendels Er­krankungen der Atmungsorgane. Genauso wie echter Thymian hat Quendel eine krampflösende und bakterienhemmende Wirkung. Diese Eigenschaft hilft gegen Spasmen beim Husten, was den Quendel auch gut gegen Keuchhusten, Reizhusten und Asthma wirken lässt. Außerdem löst er den Schleim, der dadurch besser abgehustet werden kann.
Der Quendel regt die gesamte Verdauung an. Daher eignet er sich auch als Gewürz für schwer verdauliche Gerichte. Auch bei Blähungen und Sodbrennen kann der Quendel helfen.
Vor allem die Volksheilkunde betrachtet den Quendel als ein Frauenkraut. Durch seine krampflösenden Fähigkeiten kann der Quendel Menstruationskrämpfe lindern. Er kann auch die Menstruation fördern und den Zyklus regulieren.
Die Geburt kann durch Quendel erleichtert werden. Darauf deuten auch die Namen Kinderkraut, Liebfrauenbettstroh und Marienbettstroh hin. Mit Quendel und anderen »Bettstroh«-Kräutern wurden früher die Matratzen von Wöchnerinnen ausgestopft, um ihnen die Zeit nach der Geburt und den Lebensstart für das Baby zu erleichtern.

ew