Mittel weg – Leistung gefährdet

Stadtteilmütter sind eine Stütze der Integration

Sie ermutigen Eltern, ihre Stärken wahrzunehmen und setzen sich für ein friedliches Zusammenleben in einer Stadt der Vielfalt der Lebensentwürfe ein. Die »Stadtteilmütter« feierten am 29. September ihr zehnjähriges Jubiläum.

Stadtteilmütter-Group
Stadtteilmütter stehen stramm.                                                                                                                                         Foto: sp


»Ohne die Wissbegier der Frauen, ohne ihren Mut, auf andere zuzugehen, wäre unsere Idee nicht umsetzbar gewesen. Aber auch die Offenheit und Unterstützung unserer Partnerinnen in den Kitas, Familienzentren und Grundschulen ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg«, betonte Maria Macher, Projektleiterin beim »Diakoniewerk Simeon«, die das erfolgreiche Projekt 2004 in Zusammenarbeit mit dem Quartiersmanagement Schillerpromenade ins Leben gerufen hat. »Wir versuchen, dass jedes Kind einen Kitaplatz bekommt, weil wir uns gute Bildung für alle Kinder und Jugendlichen wünschen«, berichtete Stadtteilmutter Perwin Ahmad, die in der Gropiusstadt arbeitet.
Allein in Neukölln wurden rund 8000 Familien mit Migrationshintergrund von Stadtteilmüttern begleitet. Sie unterstützen die Familien bei Fragen der Erziehung, Bildung und Gesundheit, informieren über Möglichkeiten der frühen Förderung der Kinder und weisen auf die Angebote bezirklicher Einrichtungen hin.
Bislang überlebt das Projekt durch eine Mischfinanzierung. Mit dem Auslaufen des Programms »Bürgerarbeit« des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, das die Stadtteilmütter zu einem großen Teil finanzierte, fallen Ende Oktober im Bezirk Neukölln aber 56 von 110 Stellen weg. Jetzt ist Kreativität seitens des Senats gefragt. Weiß doch der designierte Bürgermeister Berlins, Michael Müller: »Das Projekt Stadtteilmütter ist Teil der Erfolgsgeschichte des Programms »Soziale Stadt«, es ist ein innovatives und preisgekröntes Integrationsprojekt.« 

sp/mr