Zügig zum Jazz

Clubreihe bleibt Geheimtipp

Nur rund 15 Minuten dauert die U-Bahnfahrt vom Hermannplatz zur Lipschitzallee. Direkt am Ausgang steht das »Gemeinschaftshaus Gropiusstadt«. Sechs Mal im Jahr verwandelt sich dessen Kleiner Saal in einen schicken Jazzclub, der durchaus mit den eleganten Clubs von New York, London und Paris mithalten kann.
So klein ist der Saal aber gar nicht, fasst er doch bis zu 100 Besucher. Dazu gibt es eine große Bühne und eine hochwertige Sound- und Lichtanlage. Trotzdem ist die Reihe »Jazzclub«, die dort stattfindet, immer noch ein Geheimtipp.
Alle, die zum ersten Konzert der Herbstreihe am 25. September kamen, erlebten einen großartigen Auftritt des »Ginger Fields Quartets«, das sie ins Manhattan der frühen sechziger Jahre entführte.

GingerFields
Ginger Fields Quartet. Foto: mr

Mit ihrer kraftvollen, unverwechselbaren Stimme und ihrer natürlichen Bühnenpräsenz verlieh die Sängerin Silke Breidbach Songs wie »Lush Life«, »All Or Nothing At All« und »You Don’t Know What Love Is« ihre ganz eigene Note. Den harmonischen Teppich legte der Pianist Ralf Ruh, der auch solistisch mit swingenden, perlenden Läufen, weiten Melodiebögen und kräftigen Akkorden brillierte. Souverän begleitet wurden die beiden vom einfühlsamen Schlagzeuger Ray Kaszynski und dem soliden Kontrabassisten Heiko Grumpelt.
Alle, die auf den Geschmack gekommen sind, sollten sich das Konzert des Lionel Haas Trios am 17. Oktober vormerken.

pschl