Mit Plastiktüten ins Guinnessbuch

Weltrekord als Protest gegen Ressourcenverschwendung

Klimagipfel in New York, Demonstrationen gegen Ressourcenverschwendung in vielen Städten auf der Welt. Und auf dem Tempelhofer Feld wurde ein Rekord aufgestellt.
Beim Umweltfest der »Stiftung Naturschutz Berlin« am 20. September setzten über 3.000 Besucher mit einer neun Kilometer langen Kette aus 30.000 Einwegtüten das weltweit größte Zeichen gegen den Gebrauch von Plastiktüten. Das Band zog sich im Zickzack über die nördliche Rollbahn und sah aus der Vogelperspektive aus wie ein riesiges Ausrufezeichen.

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Tütenmann klärt auf. Foto: fh

Die Plastiktüte ist ein fester Bestandteil unserer Alltagskultur und gleichzeitig ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. Allein in Berlin werden pro Stunde 30.000 dieser praktischen Beutel aus den Läden mitgenommen. Viele landen nach Gebrauch nicht in der Recyclingtonne, sondern in der Müllverbrennungsanlage oder irgendwo im Freien und vermüllen Parks und Gewässer. In den Ozeanen haben sich bereits riesige Müllstrudel aus Kunststoffresten gebildet. Der Zersetzungsprozess dauert, je nach Kunststoffsorte und Ort, Schätzungen zufolge hunderte bis tausende Jahre.
Manche Tiere halten die Plastikreste für Nahrung und ersticken daran. Wenn Vögel sie in ihre Nester einbauen, kann das Regenwasser nicht abfließen, die Jungen ertrinken. Ein Schicksal, dass im vorletzten Jahr viele Jungstörche im Brandenburgischen ereilte.

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Mit der Tütenkette zum Rekord. Foto: fh

Die Aktion auf dem Tempelhofer Feld sollte ein Signal an die Politik und den Handel setzen, in Zeiten knapper Ressourcen auf derartige Wegwerfprodukte zu verzichten. Auf dem Umweltmarkt    wurden Alternativen präsentiert: Baumwolltaschen mit dem Logo der Kampagne oder Netze, die Platz in jeder Handtasche finden und auch für Spontaneinkäufe geeignet sind.

mr