Vom Spaßbad zum bespaßten Wohnen

Richtfest auf dem einstigen »Blub«-Gelände

Wo sich vor zwanzig Jahren die Wasserratten im Spaßbad »Blub« vergnügten, entstehen heute auf 36.000 Quadratmetern Fläche 860 neue Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Auch eine Kita mit über 100 Plätzen wurde im Gesamtkonzept berücksichtigt. Am 15. Mai wurde Richtfest gefeiert.

Von li.: Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, Udo Teschner (Berlinovo), Robert Wall (Goldbeck), Regierender Bürgermeister Kai Wegner, Clemens Stahr (Bauwens) und Maximilian Herbst (Greystar)    Foto: Stephanus Paarmann

Ergänzt wird das Angebot durch mehr als 1.400 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen mit einem Fitness- und Yogabereich, einem Kino sowie privaten Veranstaltungsbereichen und Sportplätzen für allerlei Trendsportarten. Sorgfältig gegliederte und hochwertig geplante Außenanlagen mit Bäumen und Sträuchern sollen die Atmosphäre eines Parks mit einer hohen Aufenthaltsqualität schaffen.
Eine innovative Technologie nutzt Wärme aus Abwasser, um die Gebäude umweltfreundlich zu heizen und zu kühlen – so wird weniger Energie verbraucht. Außerdem werden auf allen Dächern Photovoltaikanlagen installiert und begrünte Retentionsdächer geschaffen, die das Regenwasser speichern und das Mikroklima verbessern. Für die künftigen Bewohner stehen sowohl Außen- als auch Tiefgaragenstellplätze zur Verfügung.
Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) lobte besonders das hohe Bautempo. Innerhalb von 13 Monaten wurden die Rohbauten erstellt. Grund dafür ist das serielle Bauen der Firma Goldbeck. Das Unternehmen fertigt wesentliche Bauelemente industriell in eigenen Werken vor und montiert sie passgenau wie in einem Baukastensystem auf der Baustelle. »Das ist ein Berlin-Tempo, das ich mir wünsche«, sagte Wegner.
14 der 15 Gebäude wurden bereits Anfang 2024 von »Greystar« erworben, ein Unternehmen, das in den USA und Europa Wohnquartiere betreibt, in denen sich junge, gut ausgebildete Karrierestarter, aber auch Paare und kleine Familien für eine bestimmte Zeit einmieten, um dann wegen eines besseren Jobs oder aus anderen Gründen weiterzuziehen. Die meisten Wohnungen sollen daher auch möbliert sein und können ab einer Dauer von mindestens sechs Monaten gemietet werden.
Das verbleibende Gebäude mit 102 nach dem Berliner Modell mietpreisgebundenen Wohnungen ging an die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft »Berlinovo«.
Um diese Wohnungen hat das Bezirksamt seit 2017 intensiv gerungen. Ursprünglich waren überhaupt keine preisgebundenen Wohnungen vorgesehen, denn das Projekt stammt aus einer Zeit, als Investoren noch nicht zum Bau von Sozialwohnungen verpflichtet waren. Aber nachdem Jochen Biedermann (Grüne) das Amt als Baustadtrat angetreten hatte, wurde noch einmal nachverhandelt.
Alle übrigen Wohnungen werden zu den derzeit bei frei finanzierten Neubauprojekten üblichen Preisen auf den Markt gebracht.

mr