Petras Tagebuch

Varianten der Verifizierung

Es gibt Banken mit unglaublich guten Konditionen. Eine solche hatte ich mir ausgesucht. Leider hat diese Bank den Nachteil, nahezu ohne Personal zu arbeiten, ist also eine Onlinebank.
Die Kontoeröffnung im Onlinemodus erschien mir zunächst einfach. Bis vor dem letzten Schritt, nämlich der Verifizierung, klappte alles.
Doch dann kam ich ganz schön ins Straucheln. Für die Verifizierung musste ich mich mit meinem Smartphone mit einer Mitarbeiterin der Bank verbinden, wobei mir bis heute nicht klar ist, ob das alles KI war oder eine lebendige Person, mit der ich es zu tun hatte. Sie oder es wollte meinen Personalausweis sehen und mein Gesicht abgleichen. Zu diesem Zweck musste ich meine Brille absetzen, denn das Bild im Personalausweis ist ebenfalls ohne Brille. Brillenfrei gucke ich immer ziemlich dumm aus der Wäsche, weil ich dann nichts mehr erkennen kann und schon gar nicht auf so einem kleinen Smartphone. Ich drehte meinen Kopf zur rechten und zur linken Seite. Das klappte noch. Dann aber wollte das Wesen aus der Bank jedoch, dass ich den Personalausweis hin und her bewege. Das Bewegen habe ich ja hinbekommen, aber nicht richtig. In meiner Verzweiflung warf ich den Ausweis in die Luft. Das Wesen beendete das Gespräch mit dem Kommentar: »Versuchen Sie es später noch einmal.«
Das war ziemlich frustrierend. Ich schrieb der Onlinebank, erklärte ihnen, dass ich die Brille nicht aus dekorativen, sondern aus notwendigen Gründen trage, und bat um eine andere Variante der Verifizierung. Die Bank reagierte prompt. Mit diesem Schreiben solle ich zur Post gehen, die meine Identität bestätigen sollte. Es war ein Leichtes und nach fünf Minuten erledigt.