Ferne Welten im Schloss Britz

Jules Verne und Jens Hanke im Dialog

Er ist der meistübersetzte französische Autor, und seine Romane faszinieren nach wie vor: Jules Verne erschuf in seinen Romanen Welten in denen er Wirklichkeit und Fantasie auf hinreißende Weise vermischte.
Der französische Schrift­steller und Pionier der Science-Fiction-Literatur steht nun im Fokus der Ausstellung »Ferne Welten Jens Hanke – Jules Verne«, die bis zum 26. Mai im Schloss Britz zu sehen ist.

Raumschiff oder Mäusebunker?Foto: mr

Den Illustrationen seiner Bücher sind die Werke des zeitgenössischen Künstlers Jens Hanke zur Seite gestellt, eine »Versuchsanordnung«, die fantastische Literatur des 19. Jahrhunderts in Beziehung zu setzen in davon eigentlich nur mittelbar beeinflussten zeitgenössischen Kunstwerken. »Die Arbeiten Jens Hankes sind nicht als Kommentar oder Reflektion zu Jules Verne entstanden. Sie können aber als solche gelesen werden oder sind eventuell doch auch Resultate einer Jules-Verne-Rezeption – dies aber eigentlich absichtslos«, heißt es im Katalog zur Ausstellung.
Maschinen und technisches Gerät aller Art spielen bei Jens Hanke eine bedeutende Rolle, ebenso futuristische Gebäude, die an brutalistische Architektur erinnern, menschliche Darstellungen fehlen auf den monumentalen Gemälden völlig.
Gemälde, Zeichnungen und Objekte sind in sechs Themenfeldern arrangiert, die für den »wissenschaftlichen Roman« des ausgehenden 19. Jahrhunderts und speziell für das Schaffen Jules Vernes charakteristisch sind. Sie sind jeweils mit einem Titel versehen, der auf unterschwellige Inhalte hindeutet und eine Erläuterung zu weiteren Deutungsmöglichkeiten und Interpretationen gibt.
In den historischen Räumen von Schloss Britz mischen sich Artefakte mit Bezug auf Jules Verne und, auf den ersten Blick, sonderbare Kunstwerke Jens Hankes, wodurch sich das gesamte Schloss erneut anders deuten lässt. Jens Hanke ist es, der das Gebäude in die phantastischen Welten integriert.
Die Ausstellung ist auf sehr unterschiedliche Art und Weise zu begehen. Ohne Zuhilfenahme von Begleittexten wirkt sie als Einzelausstellung eines zeitgenössischen Künstlers, dessen Werke immer wieder mit Illustrationen zu Jules Vernes Texten in einen Dialog treten. Mit Hilfe textlicher Handreichungen entsteht eine erweiterte Wahrnehmung, eine nähere Bezugnahme auf Verne und die französische Literatur des ausgehenden 19. Jahrhunderts.

mr
Die – So – 12 – 18 Uhr. Eintritt: drei, ermäßigt zwei Euro. Kinder unter zwölf Jahren zahlen nichts. Führungen, die immer sonntags um 14 Uhr stattfinden, kosten drei Euro extra.
Alt-Britz 73