»Kräuter Kühne«

Die Geschichte einer Berliner Institution

Erinnern Sie sich noch? Der unnachahmliche Geruch loser, in kleinen hellgrünen Kartons aufbewahrter Kräuter, das legendäre China-Öl, wenn es einem mal nicht so gut ging, oder die berühmten Kräuterbonbons – das alles gab es bis 2019 auch noch in der Neuköllner Karl-Marx-Straße 160.

Filiale Kottbusser Damm.    Foto: Lutz Roehrig

Begonnen hat das später stadtweit bekannte, in fast jeder Berliner Einkaufsstraße vertretene Filialunternehmen in Stuttgart, wo 1949 von Hedwig Kühne und ihrem Sohn Hans-Joachim die »Chemische Fabrik Kühne GmbH« begründet worden war. Nach dem Tod der Mutter geht Hans–Joachim Kühne nach Berlin. Fasziniert von der Naturheilkunde, eröffnet er am 2. Februar 1957 das »Kräuterhaus Friedenau« in der Rheinstraße 27. Auch die Fabrik wird nach Berlin in den Steglitzer Selerweg 43-45 verlegt, den künftigen Hauptsitz des Unternehmens.
Mit der Zeit dehnt sich das Unternehmen auf 170 Filialen aus, zu denen auch je ein Geschäft in München und Hannover gehören. Am 18. Mai 2009 stirbt Hans–Joachim Kühne, seine Frau Jeanette und Sohn Hubertus übernehmen die Geschäftsführung.
2016 wird die aus der »Chemischen Fabrik Kühne GmbH« entstandene Firma »Bio-Diät-Berlin«, unter der alle Filialen in Hannover, München und Berlin zusammengefasst waren, von Hubertus Kühne an das bayerische Pharmaunternehmen »Dermapharm« verkauft.
2019 erklärt »Dermapharm«, dass sich die allseits bekannten Kräutergeschäfte nicht mehr profitabel fortführen ließen – das Ende von »Kräuter-Kühne«.

Lutz Roehrig
Die ganze Geschichte: www.zeit-fuer-berlin.de/kraeuter-kuehne